2014-06-02 14:59:54

Israel: Erstmals wieder ein Besuch eines maronitischen Patriarchen


Erstmals seit 1967 hat ein maronitischer Patriarch Israel besucht. Ziel von Bechara Boutros Rai sei es, den in Israel lebenden Maroniten seinen Beistand zu bekunden. Diese werden sowohl von muslimischen, als auch von anderen christlichen Libanesen als Verräter bezeichnet, erklärte er in einem Interview mit dem libanesischen TV-Sender LBCI. Anlässlich seiner Israel-Reise kamen mehrere Tausend Gläubigen zu seinen Gottesdiensten zusammen. Der Besuch gilt als historisches Ereignis, weil aufgrund des Kriegszustands zwischen Israel und dem Libanon kein maronitischer Patriarch nach Israel reiste. Libanesische Medien hingegen kritisierten die Visite. Insbesondere die Medien, die der radikal-schiitischen Partei Hisbollah unterstünden, reagierten kritisch auf die Visite. Für sie sei es, als ob der Patriarch mit seinem Besuch eine Akzeptanz für die verfeindete Beziehung zu Israel ausdrücken wolle, berichtet Kathpress.

Die wichtigsten Gottesdienste Rais fanden in der Kathedrale von Haifa und in der Apostel-Petrus-Kirche am See Genezareth statt. Rai besuchte hauptsächlich Maroniten im Norden Israels. Diese kämpften ab 1982 während der israelischen Besetzung des Südlibanons gegen die Hisbollah und flohen im Jahr 2000 nach Israel. Insgesamt leben in Israel und Palästina rund 20.000 Maroniten, davon 11.000 in Galiläa, so der Bericht.

(kap 02.06.2014 jb)








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