Syrien/Libanon: Inzwischen 1.250 nichtoffizielle Flüchtlingscamps im Libanon
Im Libanon bestehen inzwischen rund 1.250 nichtoffizielle Flüchtlingscamps mit Vertriebenen
des syrischen Bürgerkriegs. Diese Zahl nannte Sozialminister Rashid Derbas am Sonntag
im libanesischen Fernsehen. UNO-Angaben zufolge halten sich mehr als eine Million
registrierte syrische Flüchtlinge im Libanon auf. Die tatsächliche Zahl wird von der
libanesischen Regierung weitaus höher geschätzt. Der Libanon lehnt bislang die Errichtung
offizieller Flüchtlingslager ab. Stattdessen setzt die Regierung auf eine Unterbringung
der Vertriebenen in Privathäusern und öffentlichen Einrichtungen. Tausende fanden
in palästinensischen Flüchtlingscamps Zuflucht.
Das libanesische Kabinett erörtert
laut Derbas augenblicklich, unter welchen Bedingungen Syrer einen Flüchtlingsstatus
im Libanon erhalten sollen. Geplant sei, nur diejenigen anzuerkennen, die aus „unsicheren
Gebieten“ kämen. Innenminister Nouhad Machnouk warnte laut der libanesischen Zeitung
„Daily Star“ in der Onlineausgabe am Sonntag syrische Flüchtlinge vor einer Rückkehr
in die Heimat, weil ihnen dann eine Wiedereinreise in den Libanon verwehrt werden
könne.