Das Friedensgebet
zwischen den Präsidenten der verfeindeten Staaten Israel und Palästina im Vatikan
am kommenden Pfingstsonntag wird „einen hohen Symbolwert“ haben. Davon ist Kardinalstaatssekretär
Pietro Parolin überzeugt. Im Gespräch mit uns sagte der „Zweite Mann“ im Vatikan:
„Es ist ein Gebetstreffen. Papst Franziskus hat es in dieser Perspektive
angelegt: das Gebet als Kraft des Friedens. Es wird sicher einen sehr hohen Symbolwert
haben, die Tatsache, dass es der palästinensische Präsident und der israelische Präsident
sind, die sich da treffen. Und dann gibt es einen zusätzlichen Wert, den Wert des
Gebets: dass sie gemeinsam beten.“
Franziskus hatte bei seiner Heilig-Land-Reise
in Betlehem die beiden Präsidenten „zu sich nach Hause“ in den Vatikan eingeladen,
um gemeinsam zu beten. Ursprünglich sollte ein solches Gebet der Spitzenpolitik im
Rahmen der Papstvisite im Heiligen Land selbst stattfinden, doch ließ sich kein neutraler
Ort dafür finden: Zu groß sind die Sensibilitäten der einen wie der anderen Seite,
zu ausweglos scheint der Nahost-Konflikt. Nun also kommen der jüdische Präsident Israels
Shimon Pers und des islamische Präsident Palästinas Abbas auf christlichem Boden,
im Vatikan, zusammen. Kardinal Parolin:
„Wir hoffen, dass der Herr uns
allen dort, wo bisher menschliche Anstrengung versagt hat, die Weisheit und die Kraft
gibt, einen wirklichen Friedensplan voranzutragen, auch indem man das Vertrauen stärkt
und die zahlreichen und hohen Hürden gewissermaßen übersteigt, die heute noch den
Frieden im Heiligen Land verhindern.“