„Als [Jesus] das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke
nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken. Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel
emporschauten, standen plötzlich zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen und sagten:
Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus,
der von euch ging und in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie
ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.“
Dieser Auszug aus der Apostelgeschichte
ist die Grundlage des Festes Christi Himmelfahrt. Die Kirche feiert es 40 Tage nach
Ostern. Mit Himmelfahrt ist der endgültige Eintritt der menschlichen Natur Jesu in
die göttliche Herrlichkeit gemeint. Der große Theologe Joseph Ratzinger / Papst Benedikt
schrieb dazu im zweiten Teil seines Buches „Jesus von Nazareth“:
„Worum
es [bei Christi Himmelfahrt] geht, ist nicht der Weg einer Raumfahrt kosmisch-geografischer
Art, sondern die ,Raumfahrt' des Herzens, von der Dimension der Selbstverschließung
zu der neuen Dimension der weltumspannenden göttlichen Liebe. Das Entzogenwerden Jesu
durch die Wolke bedeutet nicht Bewegung zu einem anderen kosmischen Ort, sondern die
Hineinnahme in das Sein Gottes selbst und so die Teilhabe an seiner Gegenwartsmacht
in der Welt. Der Sieg der Liebe wird das letzte Wort der Weltgeschichte sein.“