Die katholische Kirche Deutschlands hält ab Mittwoch ihr zweites Großevent innerhalb
von weniger als einem Jahr ab - den traditionellen Deutschen Katholikentag (DKT).
Im Juni 2013 war in Köln der Eucharistische Kongress das kirchliche Jahresereignis,
jetzt kommt der 99. Katholikentag, der in Regensburg über die Bühne geht. Der DKT
war noch in der Regensburger bischöflichen Amtszeit Gerhard Ludwig Müllers - jetzt
Präfekt der römischen Glaubenskongregation und Kardinal - eingefädelt worden.
Das
600-Seiten-Monsterprogramm des DKT, der bis Sonntag dauert, ist seit einiger Zeit
unter www.katholikentag.de abrufbar. Das Großereignis bietet über 1.000 Veranstaltungen.
Per Datenbank ist die individuelle Suche nach bestimmten Veranstaltungen, Namen und
Orten möglich, weiters steht eine App für Smartphones zur Verfügung. Motto des DKT
ist „Mit Christus Brücken bauen“.
Zu den Veranstaltungen werden u. a. die
Kardinäle Reinhard Marx, Gerhard Müller, Kurt Koch und der Prager Erzbischof Dominik
Duka kommen. Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie die
Bundesminister Thomas de Maiziere und Sigmar Gabriel nehmen an Diskussionen teil.
Aus der Ökumene werden der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und
die evangelische Theologin Margot Käßmann erwartet. Zahlreiche Wissenschaftler wie
Gesine Schwan, die iranische Theologin Hamideh Mohagheghi und der südkoreanische Anthropologe
Jim Yong Kim haben ihr Kommen zugesagt.
Zwei Päpste prägen das Programm des
99. Deutschen Katholikentags - Franziskus und Benedikt XVI. Der emeritierte Papst
beschloss 1977 in Regensburg seine Karriere als Dogmatikprofessor, sein drei Jahre
älterer Bruder Georg Ratzinger lebt noch dort. Mehrere Podien werden die Impulse von
Benedikt XVI. aufgreifen, etwa seine Bundestagsrede von 2011, in der er über die „Ökologie
des Menschen“ sprach. Stark präsent sein wird aber auch sein Nachfolger Franziskus
mit dem Projekt einer „armen Kirche für die Armen“, für manche nichts anderes als
die Fortführung von Benedikts „Entweltlichungs-Appell“.
Der Präsident des
Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, lobt im Programmheft
Franziskus als „Pionier angstfreier Kommunikation". Der Katholikentag werde dann ein
Erfolg sein, wenn er nicht nur ein geistliches Ereignis werde, sondern auch ein "Forum
des offenen und kultivierten Gesprächs“.