Jerusalem: Spannungen zwischen Christen und Sicherheitskräften
In der Jerusalemer Altstadt ist es am Sonntagabend offenbar zu Auseinandersetzungen
zwischen wartenden arabischen Christen und israelischen Sicherheitskräften gekommen.
Mindestens eine Frau und zwei Kinder sollen verletzt worden sein. Augenzeugenberichten
zufolge hatten sich am Abend mehr als 500 Menschen, mehrheitlich Christen aus Jerusalem,
vor dem großräumig abgeriegelten Jaffa-Tor versammelt, um auf den Papst zu warten.
Christliche Organisationen aus Jerusalem richteten am Montag eine „SOS-Botschaft“
an Papst Franziskus. In dem per E-Mail verbreiteten Schreiben beklagen sie Behinderungen
durch israelische Sicherheitskräfte beim Versuch, das Kirchenoberhaupt bei seinem
Einzug in die Jerusalemer Altstadt zu begrüßen. „Wir wollten Sie nur begrüßen dürfen
wie jede andere Gemeinschaft in Buenos Aires, auf dieselbe Weise, in der Sie in Amman
und in Bethlehem empfangen wurden“, heißt es in dem Offenen Brief. Tatsächlich seien
sie von israelischen Sicherheitskräften wiederholt an unterschiedliche Plätze verwiesen
und schließlich der Verstopfung der Zuwege beschuldigt worden. Dem Schreiben zufolge
wurden mehrere junge Männer kurzfristig festgenommen. In dem an den Papst gerichteten
Brief machen die Unterzeichner, darunter Caritas Jerusalem, auf die sinkenden Christenzahlen
in Jerusalem aufmerksam. Diese seien auf die israelische Politik zurückzuführen. Die
Christen sehnten sich nach „einem normalen Leben in unserer Stadt mit vollen Menschenrechten
und voller Freiheit“. (kna 25.05.2014 pr)