Papst lädt Präsidenten Israels und Palästinas in den Vatikan ein - Zusage beider Seiten
Papst Franziskus hat
die Präsidenten Israels und Palästinas in den Vatikan zu einem gemeinsamen Friedensgebet
eingeladen. Zum Abschluss seiner Messe in Betlehem sagte Franziskus wörtlich beim
Regina Coeli-Gebet:
„An diesem Ort, wo der Friedensfürst geboren wurde,
möchte ich an Sie, Herr Präsident Mahmoud Abbas, und an Herrn Präsidenten Shimon Peres
eine Einladung richten, gemeinsam mit mir ein intensives Gebet zu erheben und von
Gott das Geschenk des Friedens zu erflehen. Ich biete mein Haus im Vatikan an, um
dieses Gebetstreffen zu beherbergen.“
Alle Menschen ersehnten den Frieden,
fuhr der Papst fort, viele bauten ihn täglich mit kleinen Gesten auf, viele litten
und mühten sich geduldig im Versuch, Frieden zu schaffen. Spitzenpolitiker haben hier
aus der Sicht des Papstes eine besondere Verantwortung, sagte Franziskus an die Adresse
der beiden Präsidenten Mahmoud Abbas und Shimon Peres.
„Alle – besonders
diejenigen, die in den Dienst ihres eigenen Volkes gestellt sind – haben wir die Pflicht,
uns zu Werkzeugen und Urhebern des Friedens zu machen, vor allem im Gebet. Frieden
zu schaffen ist schwierig, aber ohne Frieden zu leben, ist eine Qual. Alle Männer
und Frauen dieses Landes und der ganzen Welt bitten uns, ihr brennendes Verlangen
nach Frieden vor Gott zu tragen.“
Die Politiker nahmen noch am selben Tag
die Einladung des Papstes an. Das bestätigte Vatikansprecher Federico Lombardi. Auch
die Büros der beiden Spitzenpolitiker erklärten laut israelischen Medienberichten
am Sonntag, es werde zu dieser Begegnung zwischen den Präsidenten Palästinas und Israels
im Vatikan kommen. Ein Termin wurde noch nicht genannt, doch da die Amtszeit des 90
Jahre alten Peres am 15. Juli endet, wird mit einem Treffen vor diesem Termin gerechnet.
Die Initiative des Papstes sei mit Abbas und dem Friedensnobelpreisträger Peres vorher
abgesprochen worden, sagte Lombardi. Ursprünglich sei eine solche Begegnung schon
für den Papstbesuch angedacht gewesen. Dies habe sich jedoch nicht verwirklichen lassen.