2014-05-23 17:18:04

UNO/Vatikan: "Neue Kultur der Kirche"


An diesem Freitag ist die Stellungnahme des UN-Antifolter-Komitees zur Anhörung der Vatikandelegation vom 5. und 6. Mai 2014 in Genf präsentiert worden. Der Vatikan sieht sich in dieser „durchwegs positiven“ Stellungnahme in ihrem Kampf für Menschenrechte und den Umgang mit sexuellen Missbrauchs bestätigt. Der ständige Beobachter des Vatikans bei den UNO-Einrichtungen in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi, hat im Gespräch mit Radio Vatikan erläutert, wie die Stellungnahme ausgefallen ist und was diese für den Vatikanstaat bedeutet:
„Die Abschlussbemerkungen heben hervor, dass die Arbeit in den letzten Jahren sehr detailliert durchgeführt wurde. Nicht nur was die Durchführung, Realisierung der Antifolterkonvention betrifft, sondern auch die vorbeugende Arbeit gegen sexuellen Missbrauch der Minderjährigen. Das Komitee hat die Bemühungen des Vatikans diesbezüglich anerkannt und vor allem den konstruktiven Dialog des Vatikans mit den Experten der Kommission gelobt. Zusätzlich wurde der Papst und seine Arbeit in Bezug auf die Menschenrechte positiv erwähnt.“

Tomasi erwähnte in diesem Zusammenhang den Bericht des heiligen Stuhls bei der UNO-Komitee für Kinderrechte in Genf, die durch den Papst veranlasst wurden. Es war das erste Mal, dass Spitzenvertreter des Vatikans zu diesem Thema vor einer internationalen Organisation aussagten und sich zu diesem Thema befragen ließen. Die präsentierten Zahlen über die Strafpraxis gegenüber des Kindesmissbrauchs des Vatikans waren ein wichtiger Teil davon: Zwischen 2003 und 2014 wurden insgesamt 848 Priester ihres Amtes enthoben und in den Laienstand zurückversetzt worden, 2572 erhielten leichtere Strafen.

Die Kritikpunkte des UN-Komitees, das manche Vorgehensweisen „veraltet“ seien, nehme der Vatikan sehr ernst, betonte Tomasi. Verbesserungen will der heilige Stuhl bis zum nächsten Treffen in einem Jahr vor dem UNO Komitee vorweisen können. Der Vorschlag, dass eine unabhängige Kommission die Untersuchungen in Missbrauchsfällen durchführen soll, wird laut Tomasi in Erwägung gezogen.

„Es gibt eine neue Kultur in der Kirche. Nicht nur ausgehend von den Autoritäten, aber auch im Gemeinschaftssinn. Alles soll getan werden, um auf die bereits bestehenden Schäden zu reagieren. Auch um Wiederholungen vorzubeugen. Wir nehmen dieses traurige Kapitel auf unsere Schultern, verursacht durch das Verhalten von einigen Menschen, die an die Kirche gebunden sind. Wir hoffen auf eine Erneuerung der pastoralen Aufgabe und der Evangelisierung.“

(rv 23/05/2014 no)








All the contents on this site are copyrighted ©.