2014-05-21 10:51:45

D: Kirchen missachten wirtschaftliche Notwendigkeiten


Die Kirchen in Deutschland kümmern sich zu wenig über die Folgen der Wirtschaftskrise. Das sagte Alois Glück, der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), gegenüber der Online-Ausgabe der „Welt“ am Mittwoch. Beide großen Kirchen seien „meinungsstark, wenn es ums Verteilen geht“, sagte Glück mit Blick auf das unlängst veröffentlichte Impulspapier „Gemeinsame Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft“ von Deutscher Bischofskonferenz und dem Evangelischen Kirchenbund. Doch auch wenn es „unabdingbar“ sei, „eine gerechte Verteilung des Erwirtschafteten zu verlangen“, komme in jenem Text „die Bedeutung von Markt und Wettbewerb für das notwendige materielle Wohlergehen der Menschen kaum zur Geltung“, so Glück. Dabei sei das Erwirtschaften von Wohlstand die „Voraussetzung, dass wir auch in der Spitzengruppe der Länder mit guten Lebensbedingungen für die Menschen bleiben können“.

Zugleich plädierte der Vorsitzende der Laienorganisation dafür, den Sinn christlicher Askese in gesellschaftspolitischen Auseinandersetzungen zur Geltung zu bringen: „Eine der Schicksalsfragen der modernen Zivilisationen ist die Fähigkeit zur Selbstbegrenzung, christlich gesprochen zur Askese“, sagte Glück. Dies gelte „für den Umgang mit Konsumgütern und der Zeit ebenso wie mit der Datenflut der Informationsgesellschaft“. Selbstbegrenzung sei „der Weg zur inneren Freiheit und Unabhängigkeit, zu einem bewussteren Leben und damit zu einem intensiveren Leben“, sei aber darüber hinaus „auch unabdingbar notwendig, wenn wir den Planeten nicht weiter ruinieren wollen“.

(pm 21.05.2014 mg)








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