Gänswein: „Politiker tun zu wenig gegen Diskriminierung von Christen“
Kurienerzbischof Georg Gänswein hat den Politikern Europas vorgeworfen, zu wenig gegen
die immer zahlreicheren Angriffe auf christliche Werte und Symbole in Europa zu unternehmen.
Der Präfekt des Päpstlichen Hauses äußerte sich am Sonntag bei der jährlichen Wallfahrt
des katholischen Hilfswerks Kirche in Not nach Einsiedeln. Antisemitische und islamophobe
Handlungen und Aussagen würden zu Recht von den Medien und politisch Verantwortlichen
verurteilt, aber Europa müsse wachsamer werden gegenüber Intoleranz und Diskriminierung,
die sich gegen Christen richte, sagte Gänswein. Auf dem Gebiet der Europäischen Union
entwickle sich ein „militanter Säkularismus“, klagte der 57-jährige Erzbischof. Es
gebe Kreise, die Christen einen Maulkorb anlegen und die Religion an den Rand drängen
wollten. Auch komme es zu Angriffen auf die Familie, das Fundament der Gesellschaft,
um das sich besonders die Kirche sorge. Gänswein geht davon aus, dass Europa nicht
überleben könnte, wenn es von seinen christlichen Wurzeln abgeschnitten würde.
Gegenüber
der Presseagentur Kipa äußerte sich der deutsche Prälat auch über Papst Franziskus
und dessen Vorgänger Benedikt XVI., dem er weiterhin als Privatsekretär dient. Die
beiden würden unterschiedlich regieren und reagieren, so Gänswein. Bei Papst Franziskus
spüre man, dass er aus Lateinamerika komme. Er habe die Gabe der direkten Kommunikation
mit den Menschen. Beide, Franziskus und Benedikt, hätten ihre je eigenen Fähigkeiten
und Gaben. Inhaltlich aber würden beide das gleiche Ziel verfolgen: Die Menschen zu
Christus zu führen.