Dorothee Sölle wurde
1929 in Köln geboren. Ihr Glaube war geprägt von dem “Bewusstsein, nach Auschwitz
zu leben”. Sie studierte Philosophie, Theologie und Literaturwissenschaften und wurde
1957 habilitiert. Zunächst arbeitete Sölle als Lehrerin, ab 1960 als Schriftstellerin,
Journalistin und Dozentin. 1968 gründete sie zusammen mit Gleichgesinnten das „Politische
Nachtgebet” in Köln und war in der Friedensbewegung aktiv. Globalisierung, Frieden,
Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie soziale Gerechtigkeit – das sind die Themen,
die Dorothee Sölle politisch, aber auch theologisch und immer vor dem Hintergrund
ihrer Kindheit im Nationalsozialismus diskutiert. Am Ende dieses Beitrages verliest
die Autorin das Vermächtnis, das sie ihrern Kindern hinterlassen hat. Die evangelische
Christin verstarb am 27. April vor elf Jahren.