D: Bayerische Bischöfe stehen zu ihrer Universität Eichstätt
Die katholische Kirche in Bayern hat Gerüchten um eine Verlegung der einzigen katholische
Universität Deutschlands von Eichstätt und Ingolstadt (KU) nach Berlin widersprochen.
Ein solcher Transfer sei nicht geplant, sagte der Münchner Generalvikar Peter Beer
am Mittwoch vor dem Wissenschaftsausschuss im Bayerischen Landtag. Beer äußerte sich
als stellvertretender Stiftungsratsvorsitzender der Uni.
Die Ausschussmitglieder
von SPD und Grünen werteten dies als „halbherziges Dementi“ und brachten erneut eine
Verstaatlichung der KU ins Gespräch. Die KU wird von den sieben bayerischen Bistümern
getragen, die für den Betrieb der Einrichtung jährlich 15 Millionen Euro aus Kirchensteuermitteln
bereitstellen. Vom Freistaat kommen 40 Millionen Euro. Rechtsgrundlage für die Uni
mit ihren derzeit 5.000 Studierenden ist eine Vereinbarung zwischen Bayern und dem
Heiligen Stuhl von 1980, die nicht einseitig gekündigt werden kann. Nach dem vorzeitigen
Rücktritt von KU-Präsident Richard Schenk zum 1. April war die Hochschule erneut in
die Schlagzeilen geraten.
Beer bekräftigte, die bayerischen Bistümer stünden
weiter zu ihrer Universität und den eingegangenen finanziellen Verpflichtungen. Wissenschaftsminister
Ludwig Spaenle (CSU) würdigte die Anstrengungen der KU, an bisherigen Schwachstellen
wie etwa der Forschungs- und Nachwuchsförderung nachzubessern. Der dazu vorliegende
Plan sei „vernünftig und erfolgversprechend“. Mehrere Ausschussmitglieder der Opposition
bezweifelten dagegen die Finanzierbarkeit des Plans und sprachen von einem „Wunschkonzert“,
das zudem noch viel zu unkonkret sei.