Zum ersten Mal seit einem halben Jahrhundert haben Armenier in einer Kirche im türkischen
Sektor der Hauptstadt Nikosia auf der geteilten Mittelmeerinsel Zypern einen Gottesdienst
gefeiert. Rund 500 Gläubige aus dem griechischen wie aus dem türkischen Teil Zyperns
nahmen am vergangenen Sonntag an der Messe in der Jungfrau-Maria-Kirche teil, wie
die türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete. „Wir sind wieder zu Hause“, sagte
die Gottesdienstbesucherin Gora Terziyan der Agentur. Die Messe wurde vom armenischen
Erzbischof von Zypern, Varoujan Hergelian, zelebriert. Die aus dem 14. Jahrhundert
stammende Kirche diente auch in osmanischer Zeit als Gotteshaus der Armenier. Nach
Ausbruch des Konflikts zwischen Griechen und Türken auf Zypern hatten die Armenier
in Nikosia das Viertel um die Kirche verlassen.