2014-05-13 12:25:47

Sudan: Politik der Islamisierung


Eine hochschwangere Christin soll wegen Ehebruch und Religionswechsel hingerichtet werden. Die Gesellschaft für bedrohte Völker machte am Dienstag auf diesen Fall eines Todesurteils aufmerksam, das eine Politik zunehmender Islamisierung im Sudan zeige. Nach der Entbindung drohen der 27-jährigen Frau den Angaben zufolge hundert Peitschenhiebe sowie die anschließende Hinrichtung. Laut Pressemeldung der Gesellschaft für bedrohte Völker wurde die junge Ärztin Meriam Yahia Ibrahim vergangenen Februar gemeinsam mit ihrem 20 Monate alten Sohn inhaftiert. Obwohl sie in einer christlichen Familie aufgewachsen und mit einem Christen verheiratet sei, wurde sie von dem El-Haj-Yousif Strafgericht in Khartum verurteilt. Ihre Mutter sei orthodoxe Christin aus Äthiopien, doch der Vater muslimischer Sudanese. Nach islamischen Recht gehört sie als Tochter eines Muslims den Islam an und gilt als nicht verheiratet, weil Ehen mit Christen ungültig sind.

Der Fall der Frau mache deutlich, so der Afrikareferent Ulrich Delius, wie schwierig die Lage für Christen im Sudan geworden sei. Während des 37-Jährigen Krieges zwischen Nord- und Südsudan suchten viele Christen in Khartum Zuflucht. Seit der Ausrufung der Unabhängigkeit des vorwiegend christlichen Südsudans 2011 setzt der Sudan auf eine Islamisierung. Aus dem Südsudan stammende Christen werden gedrängt, den Sudan zu verlassen.

(rv 13.05.2014 no)








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