2014-05-13 14:39:02

Papstpredigt: „Offenheit gegenüber dem Heiligen Geist“


RealAudioMP3 Gott ist nicht einfach mit dem Kopf verständlich, sondern vor allem mit einem offenen Herzen für den Heiligen Geist. Das sagte der Papst in seiner Predigt zur Frühmesse in der Casa Santa Marta an diesem Dienstag. Der Glaube sei ein Geschenk Gottes. Doch der Glaube könne nicht alleine dastehen, er sei immer mit dem Volk Gottes und der Kirche verbunden. Ausgehend von der Tageslesung erläuterte der Papst zwei Menschengruppen: in der Lesung aus der Apostelgeschichte geht es um „verfolgte und vertriebene Gläubige“, die jedoch wie Samen wirken und mit Bescheidenheit und Zärtlichkeit auf den Ruf Gottes reagieren. Sie seien vom „Wind des Heiligen Geistes“ verweht, so der Papst. Manchmal sei der Heilige Geist so und lasse die Gläubigen „extreme Dinge“ tun.

„Andere Male lenkt uns der Heilige Geist jedoch auf sanfte Weise, und da ist es dann eine Tugend, sich vom Heiligen Geist leiten zu lassen, ohne Widerstand zu leisten und in völligem Gehorsam. Auf diese Weise agiert der Heilige Geist in der heutigen Zeit in der Kirche und in unserem Leben. Nun könnte einer von euch einwenden, er habe ja noch nie den Heiligen Geist gesehen. Doch gib Acht, was in deinem Herzen, in dir, passiert. Sind das gute Dinge? Der Heilige Geist wird dich auf jeden Fall auf dem richtigen Weg leiten. Da braucht es aber Folgsamkeit! Es braucht eine Zahmheit gegenüber dem Heiligen Geist.“

Die zweite Menschengruppe, die in der Lesung vorkommt, sind jene „Intellektuellen, die sich Gott im Tempel annähern“. Es seien Gesetzesexperten gewesen, die mit Jesus nichts anfangen konnten, weil sie ihn schlicht und einfach nicht verstanden. Diese Gesetzesdoktoren dachten nur mit dem Kopf, so der Papst.

„Und du erklärst ihnen alles, aber dennoch lassen sie sich davon nicht überzeugen und stellen Fragen über Fragen. Und so dreht sich alles weiter… Sie drehten sich das ganze Leben lang um Jesus herum, bis sie ihn verhaften und sogar töten ließen! Diese Menschen öffnen dem Heiligen Geist nicht ihre Herzen! Sie glauben, dass sogar Gottes Dinge nur mit dem Kopf erfassbar und mit den eigenen menschlichen Ideen verständlich sind. Sie sind stolz. Sie denken, dass sie alles wissen. Und was sie nicht verstehen, gilt als unwahr. Da kannst du vor ihnen auch einen Toten auferstehen lassen, sie werden trotzdem nicht an Jesus glauben!“

Jesus geht darüber hinaus und spricht Klartext: „Ihr glaubt nicht, weil ihr nicht meine Schafe seid!“, zitierte der Papst aus der Bibel.

„Solche Leute haben sich vom Volk Gottes getrennt und deshalb konnten sie gar nicht glauben. Der Glaube ist ein Geschenk Gottes! Doch du kannst dieses Geschenk nur dann bekommen, wenn du Teil des Volkes bist. Wer also in der heutigen Zeit in der Kirche ist, kann auf viele Hilfen zählen, wie die Sakramente, die Glaubensbrüder oder ganz allgemein die Gemeinde. Wichtig ist, dass du glaubst, dass diese Kirche das Volk Gottes ist. Jene Leute, die sich vom Volk getrennt hatten, glaubten nur an ein System und Gesetze, die sie selber erschaffen hatten. Sie konnten also den Glauben gar nicht bekommen! Das ist die Sünde, dem Heiligen Geist Widerstand zu leisten.“

(rv 13.05.2014 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.