2014-05-10 14:58:13

Papst: Keine Allergie gegen Solidarität


RealAudioMP3 Papst Franziskus hat vor einer „Allergie“ gegen den Begriff Solidarität gewarnt. Das derzeit herrschende Wirtschaftssystem sehe Solidarität als „unbequem, sogar störend“ an, sagte Franziskus am Samstag vor Teilnehmern einer vatikanischen Konferenz über Wirtschaftsethik der Päpstlichen Stiftung „Centesimus Annus-Pro Pontifice“.

„Letztes Jahr habe ich euch bereits gesagt, Solidarität ist wie ein Schimpfwort in dieser Welt.“

Diese Allergie gegen Solidarität sei in den Jahren der Wirtschaftskrise noch gewachsen. Arbeit aber basiere auf dem Wert der Solidarität. Vielen sei es heute gar nicht mehr verständlich, dass ethische Normen auch einen konkreten ökonomischen Wert haben könnten.

„Ein christlicher Unternehmer ist immer dazu berufen, die Realität mit dem Evangelium zu vergleichen. Das Evangelium bittet ihn darum, den Menschen und das Gemeinwohl an erste Stelle zu setzen. “

Ein solches Unternehmen könne unmöglich allein geführt werden, meint der Papst. Erst die Zusammenarbeit und das gemeinsame Verständnis der Ethik garantiere eine erfolgreiche Arbeit. Die christliche Gemeinde, sei es nun die Pfarre, die Diözese oder die Gemeinschaft, solle ein Ort sein, wo jeder Mensch vom Angestellten bis zum Politiker ein gutes Lebenselement finden könne. Dieser Ort der Zuflucht sei essentiell, denn das Arbeitsumfeld könne manchmal unmenschlich und gefühllos sein.

Die Konferenz der Päpstlichen Stiftung „Centesimus Annus – Pro Pontifice“ ging der Frage nach, ob Solidarität und Brüderlichkeit bei wirtschaftlichen Entscheidungen eine Rolle spielen können. Die 1993 von Johannes Paul II. gegründete Stiftung dient der Verbreitung der katholischen Soziallehre.

(rv 10.05.2014 no)









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