Solidarität in der Geschäftswelt ist der Fokus einer internationalen Tagung der päpstlichen
Stiftung „Centesimus Annus – Pro Pontifice“, die von Donnerstag bis Samstag im Vatikan
stattfindet. Ethische Prinzipien wie Brüderlichkeit und die Wahrung des Gemeinwohls
seien im im Wirtschafts- und Finanzbereich keine Utopie, unterstrciht der Präsident
des Wissenschaftskomitees der Stiftung, Alberto Quadrio Curzio, im Interview mit der
Vatikanzeitung „Osservatore Romano“. Auf der Tagung wolle man dem Zusammenhang von
Gemeinwohl und Entwicklung nachgehen, so Curzio: „Entwicklung, die viel wichtiger
ist als Wachstum, kombiniert Subsidiarität und Solidarität, um den Menschen und die
Gemeinschaft zu fördern.“ Angesichts der um sich greifenden Armut im Kontext der Finanz-
und Wirtschaftskrise sei eine „Politik des Gemeinwohls“ notwendig, die nicht kurzfristig
denke und allein Einzelinteressen favorisiere.
Hintergrund Die
Stiftung ist nach der Sozialenzyklika Centesimus Annus benannt, die Papst Johannes
Paul II. am 1. Mai 1991 veröffentlichte. Sie widmet sich vor allem der Verbreitung
der kirchlichen Soziallehre und der Unterstützung päpstlicher Initiativen.