2014-05-07 11:51:35

Nigeria: „Endlich etwas tun“


Präsident Goodluck Jonathan begrüßt das Angebot der USA, bei der Suche nach den gekidnappten Schülerinnen zu helfen. Kämpfer der islamistischen Sekte „Boko Haram“ hatten vor knapp drei Wochen über 200 Mädchen aus einem Internat entführt; im Nordosten Nigerias verschleppten sie am Montag acht weitere Mädchen aus einem Dorf. Die augenscheinliche Unfähigkeit der Regierung, den Aufenthaltsort der Entführten ausfindig zu machen, führt in Abuja und Lagos zu Protesten. US-Präsident Barack Obama bestätigte, sein Land schicke ein „gemischtes Team“, zu dem auch Militärs gehörten, um den nigerianischen Behörden bei der Suche nach den Schülerinnen zu helfen. Er hoffe, „dass jetzt die ganze internationale Gemeinschaft endlich etwas gegen diese furchtbare Gruppe tut“, sagte Obama. Die UNO warnte Boko Haram: Sollte die Gruppe wirklich die Mädchen verkaufen oder zwangsverheiraten, könne das Ermittlungen wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ zur Folge haben.

„Dass 300 Mädchen in unserem Land einfach verschwinden können und dass Regierung und Sicherheitskräfte sie nicht auffinden, ist wirklich schrecklich.“ Das sagte der Erzbischof von Abuja, Kardinal John Olorunfemi Onayekan, gegenüber Radio Vatikan. Die Regierung sei jetzt in der Pflicht, „alles nur Mögliche zu tun“. „Trotz aller Bomben und Massaker an Unschuldigen“ habe kein Nigerianer eine solche Entführung von Schülerinnen für möglich gehalten. Jetzt aber sei Eile geboten, auch weil Boko Haram „bestimmt Kontakt zu Terrorgruppen außerhalb unserer Landesgrenzen“ habe. Tatsächlich wurden am Dienstag erstmals Kämpfe zwischen Boko Haram und Regierungstruppen aus Niger gemeldet.

(rv/ansa/reuter 07.055.2014 sk)








All the contents on this site are copyrighted ©.