UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon ist in Juba eingetroffen. Wie in den letzten Tagen
schon US-Außenminister John Kerry will auch Ban versuchen, die Konfliktparteien wieder
an einen Tisch zu bringen. Trotz eines Waffenstillstandsabkommens im Januar gehen
die Kämpfe zwischen Anhängern von Präsident Salva Kiir und Ex-Vizepräsident Riek Machar
weiter. Die UNO befürchtet eine baldige Hungersnot und sieht sogar erste Anzeichen,
dass das ärmste Land der Welt in einen Völkermord rutschen könnte. Das liegt daran,
dass der Konflikt auch eine ethnische Komponente hat: Kiir ist Dinka, Machar ist ein
Nuer. Insgesamt 9.000 Kinder kämpften als Soldaten für eine der beiden Seiten. Ban
will auch einen UNO-Stützpunkt besuchen, in dem seit Beginn des Konflikts über 80.000
Menschen Zuflucht gesucht haben. Die USA drohen damit, in ein paar Tagen Sanktionen
gegen Südsudan zu verhängen, wenn die streitenden Politiker nicht sofort wieder Friedensverhandlungen
aufnehmen.