Papstpredigt: Über die Profiteure und die „Kletterathleten” der Kirche
In der Kirche gibt
es Menschen, die Jesus „aus Eitelkeit” folgen oder aus Hunger nach Macht und Geld.
Das sind drei falsche Motivationen, erklärte Papst Franziskus an diesem Montag in
seiner Predigt in der Morgenmesse in Santa Marta. Das Tagesevangelium spricht von
den Menschen, die Jesus nur deshalb suchten, weil sie zuvor bei der wunderbaren Vermehrung
der Brote und der Fische satt geworden waren. „Wir alle sind Sünder“, führte der Papst
aus. Es gebe immer irgendein Eigeninteresse, von dem die Suche nach Jesus gereinigt
werden müsse. Franziskus nannte drei davon. Erstens: die Eitelkeit.
„Da
gab es diese Religionsführer, die sich gerne zeigten und wie Pfauen herumstolzierten.
Wie echte Pfauen benahmen sie sich! Und Jesus sagt: Nein, so nicht. Eitelkeit tut
nicht gut. Eitelkeit ist gefährlich, weil sie uns geradewegs in den Stolz schlittern
lässt, in den Hochmut, und dort hört alles auf. Und ich frage mich: wie folge ich
selbst Jesus? Die guten Dinge, die ich tue, tue ich die versteckt oder macht es mir
Freude, mich dabei zu zeigen?“
Er denke dabei auch an „uns Hirten“, sagte
der Papst. Eitle Priester und Bischöfe „tun dem Volk Gottes nicht gut“. Zweiter Punkt:
Macht. Jesus werfe jenen, die ihm aus Eigennutz folgten, Machtstreben vor.
„Das
deutlichste Beispiel sind Johannes und Jakobus, die Söhne des Zebedäus, die Jesus
darum baten, Regierungschef und Vize-Regierungschef im Himmelreich zu werden. In der
Kirche gibt es Kletterathleten! Es gibt so viele, die die Kirche benutzen, um… Wenn
du wirklich willst, geh klettern in die Berge: das ist gesünder! Aber komm nicht in
die Kirche, um zu klettern! Jesus schimpft mit jenen Klettersportlern, die Macht suchen.“
Der
dritte Punkt, der uns von der „Geradlinigkeit der Absichten“ abbringe, sei das Geld.
Franziskus:
„Da gibt es jene, die Jesus für Geld folgen und versuchen,
wirtschaftlich von der Pfarrei zu profitieren, vom Bistum, vom Krankenhaus, vom Kolleg…
Denken wir an die erste Gemeinschaft der Christen. Diese Versuchung bestand von Anfang
an. Und wir haben so viele gute Katholiken kennen gelernt, gute Christen, Freunde,
Wohltäter der Kirche, mit allerlei Auszeichnungen… viele! Von denen man später entdeckt
hat, dass sie eher dunkle Geschäfte machten: echte Geschäftsleute, und sie haben viel
Geld gemacht! Sie traten als Wohltäter der Kirche auf, aber nahmen viel Geld, nicht
immer sauberes Geld.“
Bitten wir den Herrn um den Heiligen Geist, damit
wir ihm mit Rechtschaffenheit folgen, so der Papst abschließend: „Ohne Eitelkeit,
ohne Lust auf Macht und ohne Lust auf Geld.“