Das geistliche Oberhaupt der rund 80.000 Armenier in der Türkei hat die jüngste Beileids-Erklärung
des türkischen Ministerpräsidenten zu den Armenier-Massakern im Ersten Weltkrieg gewürdigt.
Gleichzeitig regte der Istanbuler Erzbischof Aram Atesyan weitere Schritte der Annäherung
an. Nach einem Gespräch mit Regierungschef Recep Tayyip Erdoğan sagte Atesyan, Erdoğans
Erklärung sei ein Friedenszeichen wie ein Ölzweig gewesen. „Wir wollen nicht, dass
er vertrocknet." Nun sollten Türken und Armenier aufeinander zugehen und „die Grundmauern
für eine Brücke der Freundschaft und des Friedens errichten".
Erdoğan hatte
vergangene Woche als erster türkischer Ministerpräsident in einer offiziellen Erklärung
zum Gedenktag des Beginns des Völkermordes an den Armeniern den Opfern der damaligen
Gewalt gedacht. Seine Stellungnahme enthielt keine sachliche Anerkennung des Völkermordes,
wohl aber eine Beileidserklärung an die Hinterbliebenen der Opfer.