2014-05-01 11:19:53

D/Türkei: Pastoren gegen Erdogan


Der Verband evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland ärgert sich über den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Der Politiker hatte am Dienstag Kritik des deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck an der Menschenrechtslage in der Türkei zurückgewiesen und dabei wörtlich geäußert: „Der deutsche Staatspräsident denkt wohl, er sei immer noch ein Pastor.“ Das sei „hässlich“, so Erdogan. Gauck hatte von 1967 bis 1990 als Pastor in Mecklenburg gewirkt.

Der Vorsitzende des Pfarrerverbandes, Andreas Kahnt, wies Erdogans Kritik zurück. Gauck sei „aufgrund seiner Ordination“ tatsächlich immer noch Pastor, „selbst wenn seine Ordinationsrechte ruhen“. Vor allem sei Gauck aber Christ. Aus diesem Verständnis denke und rede er, wie es allen Christen aus evangelischer Sicht gut anstehe. Kahnt wörtlich: „Christliches Denken schließt keinen Bereich gesellschaftlicher oder politischer Verhältnis aus.“ Außerdem schaue Gauck als Präsident eines demokratischen Staates mit einem entsprechenden Grundverständnis auf Politik und Gesellschaft: „Als authentische Person aufzutreten, ist weder unangemessen noch ‚hässlich‘. Unangemessen ist aber in jedem Falle die Verbindung christlichen Glaubens und Denkens mit dem Begriff ‚Hässlichkeit‘.“

(idea 01.05.2014 sk)








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