2014-04-30 14:30:07

Irak: Kritik an Politik des Westen


Vor den Wahlen im Irak hat der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. Sako erneut vor dem Verschwinden der einheimischen christlichen Gemeinden im Irak gewarnt und die Politik des Westens dafür verantwortlich gemacht. Das berichtet der Fides-Dienst. Der Patriarch berichtete von der Situation in verschiedenen irakischen Städten:

„Vor einigen Tagen habe ich die Stadt Hilla besucht, in der in den neunziger Jahren 287 christliche Familien lebten. Heute sind es noch 21. In Bagdad gibt es 21 chaldäische Pfarreien, viele wurden geschlossen oder zusammengelegt. Zur Himmelfahrts-Pfarrei in al-Mashtal gehörten vor dem Sturz des Regimes 5.000 Familien und jedes Jahr kamen rund 250 Kinder zur Erstkommunion. Am 25. Aprile waren es nur noch 13 Mädchen und Jungen, für die ich den Gottesdienst ihrer Erstkommunion zelebrierte.“

Für die Auswanderung der Christen aus dem Irak macht der Patriarch die Kriege und die Verschlechterung der Sicherheitsbedingungen, die Verbreitung sektiererische Gewalt, die Beschlagnahme von Eigentum, Arbeitslosigkeit und das Gefühl der Christen verantwortlich, dass ihre Position in der Gesellschaft in der Region sich zunehmend verschlechtert. Die Wurzel der Massenauswanderung der Christen aus dem Irak sieht er letztendlich in der Nahostpolitik der westlichen Länder:

„Demokratie und Wandel entstehen durch Bildung und nicht durch Konflikte. Das westliche Eingreifen in der Region hat die Probleme nicht gelöst, sondern vielmehr weitere Konflikte und Chaos hervorgerufen. In Wirklichkeit konnten 1.400 Jahre Islam uns nicht aus unserer Heimat und aus unseren Kirchen vertreiben, währen die Politik des Westens, dazu geführt haben dass wir heute in der ganzen Welt verteilt sind.“

(fides 30.04.2014 pr)








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