Papst schickt Videobotschaft an Jugendliche: „Macht ruhig Krach“
Habt keine Angst,
auf Jesus zuzugehen! Das sagt Papst Franziskus in einer Videobotschaft an Jugendliche
in seiner Heimat Argentinien. In Buenos Aires, seinem früheren Bistum, fand am Samstag
ein regionales katholisches Jugendtreffen statt; dabei hörten Hunderte von Priestern
die Beichte von jungen Leuten und leiteten sie zur Meditation an. Höhepunkt des Einkehrtags
im Stadtviertel Palermo: eine Spontan-Botschaft des Papstes aus Rom.
„Liebe
Jungen und Mädchen, einen herzlichen Gruß, und frohe Ostern!“ So wandte sich Franziskus
an seine jungen Landsleute. Sein Nachfolger im Amt des Erzbischofs von Buenos Aires
habe ihn um eine Video-Botschaft gebeten, und das führe er gerne aus. „Ich habe
gerade eben überlegt, was ich euch sagen sollte. ‚Macht ruhig Krach’: Das hab` ich
schon gesagt. ‚Habt keine Angst, vor nichts und niemandem’ habe ich auch schon gesagt.
‚Seid frei’ habe ich auch schon gesagt. Da kamen mir die Figuren einiger junger Leute
aus dem Evangelium in den Sinn. Einige Jugendliche, deren Wege sich mit dem Weg Jesu
kreuzten oder von denen Jesus erzählte. Darüber kann ich ja reden. Wenn euch das weiterhilft,
dann nehmt es an, wenn nicht, dann werft es weg!“
Er denke an die „jungen
Apostel“, so Papst Franziskus, an den reichen Jüngling, an den jungen Mann im Gleichnis
Jesu vom verlorenen Sohn. „Die Apostel waren Jugendliche – vielleicht nicht alle,
aber doch einige von ihnen. Johannes war ein kleiner Junge! Und sie waren bewegt von
Jesus, begeistert, mit diesem Staunen, das entsteht, wenn man Jesus trifft. Und sie
rennen los und sagen ihren Freunden: ‚Wir haben den Messias getroffen! Wir haben den
getroffen, von dem die Propheten erzählen!’“
Die Begegnung mit Jesus sei
das Entscheidende für einen Christen, überlegte Franziskus weiter. Dieser Begegnung
gelte es, anders als bei Judas, „treu zu bleiben“. „Ich frage euch: Wann habt ihr
Jesus getroffen? Wie war das? Hattet ihr so eine Begegnung schon? Die jungen Apostel!“
Der
reiche Jüngling im Evangelium habe seinen Reichtum der Nachfolge Jesu vorgezogen,
darum sei er „auf seinem Reichtum und seiner Traurigkeit sitzen geblieben“ und habe
nicht „die Freude der Begegnung“ erfahren. Der Jüngling im Gleichnis Jesu vom verlorenen
Sohn habe dagegen den Mut gehabt, zu seinem Vater zurückzukehren. „Und wer seid
ihr? Seid ihr Enthusiasten, wie die Apostel zu Beginn, bevor der Weg losging? Oder
hängt ihr an so vielen weltlichen Dingen, dass ihr nicht loslassen und Jesus nicht
nachfolgen könnt? Oder habt ihr viel von eurem Erbe verschleudert, bereut aber und
kommt zurück, in die Umarmumg der Barmherzigkeit?“
Dann hielt Papst Franziskus
einen Moment inne und überlegte, man könne ihm vorwerfen, dass er sich nur auf männliche
junge Leute beziehe – wie sei das denn mit den Mädchen und den jungen Frauen? Seine
Antwort: „Ihr könnt mit eurem künftigen Leben Elternschaft und Treue konsolidieren.
Ihr seid auf dem Weg dieser Frauen, die Jesus durch dick und dünn folgten. Die Frau
hat diesen großen Schatz, dass sie Leben, dass sie Frieden und Freude geben kann.
Es gibt für euch nur ein Modell, das ist Maria: die Frau der Treue, die nicht verstand,
was mit ihr geschah, aber gehorchte. Sobald sie begriff, was jetzt nötig war, rannte
sie los, die Frau der Bereitschaft! Die als Flüchtling ins Ausland entkam, um ihren
Sohn zu retten. Die ihm half, aufzuwachsen, und ihm nachfolgte... Die auch noch im
Moment des Kreuzes bei ihm war.“
Es heiße nicht „der Kirche“, sondern „die
Kirche“, fuhr der Papst fort: Die Kirche sei weiblich, sie sei „wie Maria“. „Sie
ist euer Ort. Seid Kirche, bildet die Kirche, folgt Jesus, gebt Leben, begleitet,
lasst wachsen!“ Er wünsche jedem Jugendlichen, dass er Jesus begegne. „Und
ich sag euch eines: Habt keine Angst! Schaut auf Jesus, schaut auf Maria, und geht
vorwärts! – ‚Aber Padre, ich bin ein Sünder, eine Sünderin...’ Er vergibt dir! Er
geht euch entgegen! Frohe Ostern, und vergeßt nicht, für mich zu beten! Jesus segne,
und die Gottesmutter beschütze euch!“