An der Heiligsprechung
der beiden Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II. haben nach Worten von Roms
Bürgermeister Ignazio Marino 1,5 Millionen Menschen teilgenommen. Das sagte der Politiker
der „Demokratischen Partei“ in einem Interview mit Radio Vatikan. Die Stadt Rom hatte
zuvor von einer Million Teilnehmern gesprochen, der Vatikan von rund 800.000. Marino:
„Es war ein außergewöhnliches Fest, und vor allem ein sehr gutes, wirklich
freudiges Klima bei über einer Million Menschen, in einem Moment, in dem der ganze
Planet auf unsere Stadt und auf den Papst schaute. Wir können stolz sein auf die Arbeit
der Sicherheitskräfte, der lokalen Polizei und aller, die mitgeholfen haben: Viele
haben sogar in der Nacht von Samstag auf Sonntag durchgemacht, damit alles wirklich
gutgeht.“
Am Ende der Heiligsprechungs-Feier konnte sich Marino kurz beim
Papst selbst bedanken – und zwar im Papamobil. Das kam so:
„Er fuhr an mir
vorbei und bat mich, für einen Moment einzusteigen. Das habe ich voller Emotion getan;
wir haben ein paar Worte gewechselt – und zwar hatte der Papst mir vor ein paar Monaten
gesagt: ‚An diesem 27. April werden Sie ganz schön tanzen!’ Damit meinte er die Schwierigkeiten,
die wir haben würden, und darum habe ich ihm jetzt gesagt: ‚Haben Sie gesehen? Wir
haben das geschafft! Mit der Hilfe von vielen Leuten haben wir den Tag auf die bestmögliche
Weise organisiert!’“
Er habe während der Heiligsprechungsfeier den Blick
über die Menge schweifen lassen, berichtet Marino, und sich gedacht: Donnerwetter,
da ist eine unglaubliche Spiritualität spürbar.
„Und Rom gelingt es wirklich,
das Zentrum der Spiritualität der Welt zu sein! Es ist nicht nur die herausragende
Stadt, die wir kennen, sondern auch das lebendige Zentrum des Christentums. Das ist
ein Moment, an den man sich noch lange erinnern wird – Papst Franziskus mit Benedikt
XVI. an seiner Seite, und die Heiligsprechung zweier Männer, die die Geschichte des
20. Jahrhunderts geprägt haben.“
Die Römer hätten sich angesichts des Pilgeransturms
„toll verhalten“, lobt der Bürgermeister.
„Ich muss sagen, sie haben eine
unglaubliche Geduld gezeigt, weil ja viele Straßen abgesperrt waren, damit über hundert
ausländische Delegationen unter außerordentlichen Sicherheitsvorkehrungen hindurchgeschleust
werden konnten. Die Römer sind ein ironisches Volk, aber bei Großereignissen wissen
sie sich sehr effizient und herausragend zu benehmen!“
Nach der grossen
Heiligsprechungsfeier hat am Sonntagnachmittag ein Strom von Pilgern zu den Gräbern
der neuen heiligen Päpste im Petersdom eingesetzt. In langen Reihen begaben sich vor
allem polnische Besucher, aber auch viele Italiener zur Vatikanbasilika, die am Nachmittag
wieder ihre Pforten öffnete.