2014-04-27 09:02:30

Gebet und Verkehrschaos in der Nacht vor der Heiligsprechung


Massen an Pilgern sind an diesem Wochenende zur Heiligsprechung nach Rom gereist. In der Innenstadt hatten 13 Kirche ihre Pforten die ganze Nacht geöffnet. Florian Gepp hat sich in die Menschenmenge gewagt, um die Stimmung am Vorabend des großen Ereignisses einzufangen.


Überall rot-weiße Fahnen und das Bild Johannes Pauls II. Man könnte den Eindruck haben, dass so viele Polen wie möglich bei der Heiligsprechung „ihres Papstes“ dabei sein wollten. Allein 1.700 Busse sollen aus dem Land nach Rom gekommen sein. Die Kirche Sant`Agnese an der Piazza Navona im historischen Stadtzentrum platzt aus allen Nähten, so dass die Nachtwache mit Gebet und Gesang auf den Platz verlegt werden muss. Dort wurden Isomatten und Zelte aufgebaut. Man bereit sich auf eine lange Nacht vor. Ein rot weiß gekleideter Mann trägt mindestens 20 Pizzen zu einer Gruppe. Auch viele Jugendliche haben sich auf den Weg in die Ewige Stadt gemacht. Was bedeutet Johannes Paul II. und die Heiligsprechung für sie? Das fragen wir zwei junge Polen.


„Er war unser Papst aus Polen! Und ich meine, wir wollten hier in diesen Tagen mit dabei sein... Heute Nacht werden wir aber noch so viele Sehenswürdigkeiten anschauen und uns dann auf den Weg zum Vatikan machen.“


Doch nicht nur Polen sind in Rom, auch aus Frankreich sind nach Angaben der Gemeinde 1.000 Pilger angereist. Samstagnacht ist auch die Nationalkirche der Franzosen San Luigi dei Francesi geöffnet. In der Kirche sind Schlafsäcke ausgerollt und die Pilger sitzen auf dem Boden, weil die Bänke alle vollbesetzt sind.Verschiedene Gemeinschaften stimmen in der Kirche Lieder an und singen und beten die ganze Nacht. Bis 5 Uhr soll die Kirche geöffnet sein. Auf den Straßen der römischen Altstadt ist von vielen Pilgern zu hören, dass Johannes Paul ihr eigenes Leben geprägt habe. Ein Pilger aus Frankreich:


„Johannes Paul II. war in meinem Leben sehr präsent. Ich habe an dem Weltjugendtag 1989 in Santiago de Compostela teilgenommen und danach auch in Paris. Er hat mein intellektuelles Leben geprägt, weil ich Philosophielehrer bin, und da habe ich viele Bücher von Karol Wojtyla gelesen. Ich bin auch mit Freunden schon zu Seligsprechung gefahren, und das war eine kirchliche und eine familiäre Erfahrung.“


Schon um 19 Uhr am Vorabend der Heiligsprechung strömen die ersten Menschen Richtung Petersplatz. Viele übernachten in Zelten oder nur auf Isomatten auf den Wiesen und Straßen um die Engelsburg. Es wird gesungen und gefeiert. Oft hört man auch das Halleluja. Man freut sich auf die Heiligsprechung der beiden Päpste. Man hofft auf einen guten Platz, wenn möglich sogar auf dem Petersplatz. Eine amerikanische Pilgerin:


„Bei der Heiligsprechung zweier so großer Päpste zu sein, ist eine tolle Erfahrung. Deshalb sind wir ja heute Abend schon hier und versuchen zu schlafen.“


Für Autofahrer ist der Abend nicht so andächtig. Da die Straßen rund um den Vatikan gesperrt sind herrscht bis in die Nacht ein Verkehrschaos in den umliegenden Straßen.


(rv 27.04.2014 fg)









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