Zelten am Petersplatz: Die Pilger bereiten sich vor
Gewerkelt wird in
Rom schon seit Tagen, große Bildschirme entstehen, Barrieren werden aufgestellt, Stahlgerüste
für Kameras, Licht und Mikrophone errichtet, Sanitäranlagen, Lautsprecher und Kabel
in Stellung gebracht. Der Petersplatz ist heute schon ein Festplatz, Gruppen tanzen
und singen und besuchen noch einmal die Gräber der bald heiligen Päpste im Petersdom.
Noch wissen wir nicht genau, wie viele Menschen am Sonntag hier auf dem Petersplatz
versammelt sein werden, aber es werden mit Sicherheit mehr hierher wollen, als dann
tatsächlich Platz finden.
Einige haben deswegen vorsichtshalber Zelte aufgeschlagen,
direkt an der Glaubenskongregation etwa, oder einfach die Isomatte unter den Kolonnaden
ausgebreitet, in der Hoffnung, dass der Platz in dieser Nacht nicht geräumt wird.
Auch jetzt, einen halben Tag vor Beginn der Messe, sind einige Unentwegte noch der
Hoffnung, auf dem Petersplatz selber übernachten zu können, um Morgen direkt und nah
dabei zu sein. Hinter mir sehe ich eine Wasser-Verteilstelle, auf der anderen Seite
ist ein Erste-Hilfe-Zelt, eines von vielen, die im ganzen Bereich verteilt sind. Rom
hat Erfahrung und Rom ist vorbereitet, wie viele auch kommen werden.
Etwas
ist neu auf dem Platz: Vorne, am Altar, wo die Konzelebranten in ihren Messgewändern
sitzen werden, stehen weiße Plastikdächer. Ein Zeichen dafür, dass man mit Regen rechnet.
Und so gehen immer wieder besorgte Blicke gen Himmel, der sich immer wieder schwarz
bezieht und dann auflockert. Schwerer Regen ist angesagt, aber das war er auch schon
für heute so, bis jetzt aber ist noch nichts gekommen; es bleibt also die Hoffnung
darauf, dass das auch morgen so sein wird.
Die Menschen, die auch heute schon
zum Platz kommen, schreckt das nicht ab. Die, mit denen ich gesprochen habe, sind
im Gegenteil sehr zuversichtlich, dass das schon irgendwie gut gehen wird. Und so
bereitet sich der Petersplatz vor auf das größte kirchliche Ereignis, das in diesem
Jahr ansteht: die Heiligsprechung der beiden Jahrhundertpäpste Johannes XXIII. und
Johannes Paul II.
Vom Petersplatz in Rom Pater Bernd Hagenkord für Radio Vatikan