2014-04-25 10:17:41

Dankmesse für den heiligen José de Anchieta: „Keine Angst vor der Freude“


RealAudioMP3 Die Kirche wächst allein dank der Anziehungskraft, welche die Freude der Begegnung mit Jesus ausstrahlt. Das war die Kernbotschaft der Predigt von Papst Franziskus an diesem Donnerstag Abend; der Papst feierte die Messe in der Kirche Sant’ Ignazio in Rom zum Dank für die Heiligsprechung des Apostels Brasiliens, José de Anchieta. Der aus Spanien stammende Jesuit de Anchieta war im 16. Jahrhundert der Gründer des heutigen São Paulo.

Der Schlüssel zu den Gedanken des Papstes bei der Predigt war der Gedanke der Freude der Begegnung mit dem Auferstandenen. Man könne vor ihr Angst haben wie die Jünger auf dem Weg nach Emmaus, denen es gefährlich erschien, in Jerusalem zu bleiben, und die deswegen flohen.

„Es ist einfacher, an einen Geist zu glauben als an den lebendigen Christus”, so der Papst in seiner auf Spanisch gehaltenen Predigt. „Es ist einfacher, zu einem Geisterbeschwörer zu gehen und sich die Zukunft voraussagen zu lassen oder sich die Karten legen zu lassen, als der Hoffnung auf den siegreichen Christus zu vertrauen, auf Christus, der den Tod besiegt hat!“

Die Kirche wachse aber durch die Ausstrahlung der Freude der Begegnung, so der Papst weiter - nicht durch Proselytismus, sondern durch das Zeugnis. Ein solches Zeugnis habe der heilige José gegeben, indem er sein Leben der Verkündigung ebendieser Freude in Brasilien gewidmet habe: „Er konnte das, was er mit dem Herrn erlebt hatte, weitergeben.“

„Er selbst war voller Freude, so voller Freude, dass er eine Nation gründen konnte: Er legte das kulturelle Fundament einer Nation, in Jesus Christus. Er hatte noch nicht Theologie oder Philosophie studiert, er war ein sehr junger Mann! Aber er hatte in das Antlitz Jesu Christi geblickt und sich von dieser Freude erfüllen lassen, die das Dunkel vertreibt. Das war und ist seine Heiligkeit. Er hatte keine Angst vor der Freude.“

Hintergrund
Der neue Heilige José de Anchieta (1534-1597) ist als „Apostel von Brasilien“ in die Geschichte eingegangen. Papst Johannes Paul II. nannte ihn „einen unermüdlichen und genialen Missionar“ und würdigte ihn bei seiner Seligsprechung 1980, Papst Franzikus erklärte ihn am 3. April 2014 für heilig.
Der Jesuit ist bekannt für seine missionarische Arbeit in Brasilien. Der Spanier ausTeneriffa studierte in Portugal und wurde bereits1553, nur sechs Jahrzehnte nach der Entdeckung der neuen Welt, nach Brasilien gesandt. Er gilt als Gründer der heutigen Stadt São Paulo. In Rio de Janeiro gründete er eine Missionsstation, eine Kirche und ein Hospital und setzte sich vor allem für die Leprakranken ein. Neben seiner Missionstätigkeit war er Schriftsteller und Sprachforscher. Er schrieb religiöse Dramen, Predigten und Gedichte auf portugiesisch und war das Sprachrohr von indigenen Völkern. Er verfasste die erste Grammatik der Tupi- und Guarani-Sprache, Gedichte und einen Katechismus in der Eingeborenensprache. Auch Papst Franziskus gehört dem Jesuitenorden an.

(rv 25.04.2014 ord/no)








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