„Jesu Hingabe hat unserem Leiden einen Sinn gegeben“
Am Karfreitag Abend
leitet Papst Franziskus den traditionellen Kreuzweg am römischen Kolosseum. In diesem
Jahr hat der Papst den italienischen „Anti-Mafia-Bischof“ Giancarlo Bregantini darum
gebeten, die Meditationen zu verfassen. Seine 14 Kreuzweg-Texte nehmen die Schwierigkeiten
des vernachlässigten Südens Italiens und die Folgen der Wirtschaftskrise im Land in
den Blick - und gehen darüber hinaus. Alle Stationen des Leidens Christi nämlich führen
auf ein großes Ereignis hin: die Auferstehung.
„Die Stärke dieser traditionellen
Kreuzwege ist, dass er in die 15. Station mündet. Aus allen Stationen muss die Kraft
der Auferstehung entstehen. Schmerz und Hoffnung, Tränen und wenn diese getrocknet
werden, die Erfahrungen des Dramas und des Mutes: Alle Kreuzwege sind mit dieser Dualität
verwoben. Also alles, was der Weg des Kreuzes ist, ist voll Auferstehung.“
Mit
der Annahme seines Kreuzes zeigt Jesus auf, wie wir uns heutigen Dramen stellen können.
Man solle sie nicht kleinreden, sondern gemeinsam anpacken, so der Bischof von Campobasso-Boiano.
Eine Station die ihm besonders gefalle, sei die Begegnung Jesu mit seiner Mutter.
„Ich
habe meine und jede Mutter darin gesehen – ich habe insbesondere die Mütter an den
Krankenbetten ihrer Kinder gesehen. Ich habe Priester gesehen, die im Krankenhaus
oder Gefängnis arbeiten. Aus meinen Erfahrungen im Gefängnis habe ich gelernt, dass
man jeden betrügen kann, nur nicht seine Mutter. Ich widme diese Station den Müttern,
die ihre Kinder auf Grund von Krebs im Land der Feuer verloren haben.“
Man
müsse nicht immer umsonst leiden, denn Christus sei das Gesicht das leuchtet, dass
Gesicht, das Fleisch angenommen hat. So sei auch der Titel der Meditationen: Gesicht
Christi – Gesicht des Menschen. Bischof Bregantini habe auch eine Botschaft, die er
mit seinen Meditationen weitergeben möchte:
„Es ist schön sagen zu können:
Ich leide mit meinem Herrn. Das Leiden ist sein Kuss, eine Umarmung, die mich treibt
sein Verbündeter zu werden. (…) Die zwölfte Station, die die „Sieben Worte Jesu“ beinhaltet,
ist nicht mehr als ein Lernen, wie das eigne Leiden durch das Leid der anderen erlöst
wird; Wort für Wort, Schritt für Schritt. Christus hat mit dieser wunderbaren Erfahrung
des Gebens dem Leiden einen Sinn gegeben.“