Am Gründonnerstag geht die Fastenzeit zu Ende. Mit dem so genannten Triduum, den drei
österlichen Tagen vom Leiden, vom Tod und von der Auferstehung Jesu Christi, bricht
eine neue Zeit an. Darum weiht der Bischof an diesem Tag (oder zu einem vorverlegten
Termin) in der Chrisammesse neue Öle, die für die Sakramente und Weihen während des
Jahres in seinem Bistum benötigt werden.
Früher wurden die öffentlichen Büßer
am Gründonnerstag unter Tränen der Reue wieder in die Gemeinde aufgenommen. Sie gaben
wohl dem Tag seinen Namen: Die Bezeichnung „grün" dürfte sich vom mittelhochdeutschen
Wort „gronan“ herleiten, also „greinen“.
Die Abendmesse zum Gedächtnis an
das Letzte Abendmahl Jesu bildet den Auftakt zur österlichen Dreitagefeier, dem Höhepunkt
des Kirchenjahres. Das zentrale Motiv dieses Gottesdienstes und Fundament des ganzen
österlichen Geschehens ist die dienende, sich hingebende Liebe Jesu, die in der Einsetzung
der Eucharistie und in der Fußwaschung zeichenhaft zum Ausdruck kommt.
Beim
Gloria der Abendmahlsmesse läuten die Glocken, dann schweigen sie bis zur Osternacht.
Mancherorts wird vor dem Allerheiligsten eine nächtliche Anbetung (Ölbergnacht) gehalten
gemäß dem Auftrag Jesu: „Wachet und betet."