Der Friede in der Elfenbeinküste steht nach zehn Jahren Bürgerkrieg weiterhin auf
wackeligen Beinen, die Versöhnungsarbeit kommt nur schleppend voran: Das hat Hernan
Cordero Dominguez, Provinzökonom der Salesianer Don Boscos für Westafrika mit Sitz
in Abidjan, in einem Interview mit der Agentur Kathpress erklärt. „Was in zehn Jahren
zerstört wurde, braucht mindestens 20 Jahre, um wieder aufgebaut zu werden. Der Krieg
war ein enormer Rückschritt und ist weiter eine reale Gefahr", so der aus Ecuador
stammende Salesianerbruder, der auf Einladung des katholischen Hilfswerks „Jugend
Eine Welt" Österreich besuchte.
Die Versöhnungsarbeit im Land komme nur schleppend
voran, obwohl die Regierung sie als vorrangig sehe. Cordero: „Trotz vieler lobenswerter
Aktionen, Konferenzen, Festakte oder Fernsehsendungen hat sie Angst davor, die Kernprobleme
zu lösen, allen voran die Frage des Grundeigentums, des Zusammenlebens der Ethnien
im Land und des Nationalismus." Immer wieder würden Politiker schwelende Konflikte
im Wahlkampf populistisch ausnützen, was die Ruhe im Land enorm störe.