2014-04-15 12:55:17

Jordanien/Libanon: Prekäre Lage syrischer Flüchtlinge


Caritas Jordanien zählt immer mehr Christen unter den syrischen Flüchtlingen in dem Land. „Ihr Osterfest steht im Zeichen der Verzweiflung und der geistigen Erschöpfung“, gab der Direktor von Caritas Jordanien, Wael Suleiman, gegenüber dem Fides-Dienst an. Die aktuelle Zahl der Christen unter den Flüchtlingen beziffert Suleiman mit über 20.000. Am Anfang der Syrienkrise seien die Flüchtlinge dagegen hauptsächlich Muslime gewesen. Nach Angaben der Regierung in Amman halten sich in Jordanien derzeit insgesamt 1,3 Millionen syrische Flüchtlinge auf.

Unterdessen ist für Ende April die vollständige Öffnung der neuen Anlagen im Flüchtlingslager in al-Azraq vorgesehen, wo 130.000 Flüchtlinge untergebracht werden können. Männer, Frauen und Kinder, die vor dem Konflikt in Syrien fliehen mussten, werden in A al-Azraq in Containern wohnen. Auch das erste große Flüchtlingslager in Zaatari hat sich im Lauf der Zeit in eine provisorische Stadt verwandelt, wo es Krankenstationen, Schulen und sogar ein Fußballfeld gibt.


Libanon: Kapazität erschöpft

Aus dem Libanon wird derweil bekannt, dass das Land den Zuzug syrischer Flüchtlinge bremsen will. Der Libanon habe die Grenzen seiner Aufnahmefähigkeit erreicht, sagte Innenminister Nuhad Mashnuk am Dienstag laut der staatlichen Presseagentur NNA. „Die libanesische Regierung hat weder die Möglichkeit noch das Potenzial, diese Last zu tragen oder weitere Vertriebene aufzunehmen“, so der Minister vor Vertretern libanesischer Kommunen. Die Flüchtlinge verdienten Solidarität, dürften aber nicht zum „Kernproblem“ für den Libanon werden, sagte Mashnuk. Inzwischen machten Schutzsuchende aus dem benachbarten Bürgerkriegsland 27 Prozent der libanesischen Bevölkerung aus, gegenüber zehn Prozent in Jordanien und vier Prozent in der Türkei. Dabei hätten diese beiden Länder vergleichsweise höhere internationale Hilfen erhalten, so der Minister.
Der Libanon wolle nun Dringlichkeitskriterien für die Aufnahme von Flüchtlingen festlegen. Hilfesuchende, die aus „sicheren Gebieten in Syrien“ kämen, könnten demnach abgewiesen werden. Die Regierung setze auf internationale Beratungen, um „die Situation zu korrigieren“, sagte Mashnuk unter Verweis auf die EU.


(fides/rv/kna 15.04.2014 pr)








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