Johannes Paul II. immer noch unterwegs durch die Welt
Rom bereitet sich
auf möglicherweise größte Heiligsprechung aller Zeiten vor. Die römische Stadtverwaltung
rechnet mit fünf Millionen Pilgern, die an verschiedenen Plätzen der Stadt auf Großbildschirmen
das Geschehen auf dem Petersplatz verfolgen können. Radio Vatikan hat mit dem Postulator
des Heiligsprechungsprozesses von Johannes Paul II gesprochen, Prälat Slawomir Oder.
Er berichtet von der „Wallfahrt“ der Reliquien des polnischen Papstes durch die Länder
der Welt – wie schon der Papst selber zu Lebzeiten, der auf diese Weise die Welt evangelisierte.
„Die
Initiative ist spontan entstanden. Das erste Mal wurde das Zeigen der Reliquien „provoziert“
durch den Weltjugendtag in Madrid: Die Jugendlichen wollten ein berührbares Zeichen
dieses Mannes haben, der vielen bleibend zu einem Vater geworden ist, und der ohne
Zweifel zum Vater und, nach dem Willen des Papstes, zum Patron des Weltjugendtags.
Diese peregrinatio hat dann etwas ganz außerordentliches angestoßen: Es ging dann
weiter nach Mexiko – das war ja auch das Ziel der ersten Apostolischen Reise von Papst
Johannes Paul II. Und dann geht es weiter durch die Länder Süd- und Nordamerikas,
Afrikas, Europas usw. Diese Wallfahrt geht also weiter.“
Überall wo die
Reliquien verehrt werden, käme es zu Bekehrungen, so Oder. Die Menschen beteten an
und bäten um das Beichtsakrament.
„In der christlichen Symbollehre bezeichnet
das Blut vor allem Leben und Vitalität: Es ist eine Einladung, die Fülle des Lebens
zu leben. Johannes Paul II. ist eine Heiliger, der die Fülle des Lebens gelebt hat
und zwar in der Freiheit der Kinder Gottes. Und ich denke, gerade die Freiheit ist
charakteristisch für das Leben von Johannes Paul II. Eine Freiheit, die aus der Gegenwart
Gottes entsteht- Er selbst sagte: Der Mensch in der Gegenwart Gottes ist ein freier
Mensch, und er hat nichts zu fürchten.“
Die Heilung einer kranken Frau
ist letztlich als das notwendige zweite Wunder anerkannt worden. Oder zu den Hintergründen:
„Während des Prozesses sind mir mehrere Zehntausend Gebetserhörungen mitgeteilt
worden, die auf die Fürsprache von Johannes Paul II. zurückgeführt werden. Jede einzelne
dieser Gebetserhörungen ist sicherlich wichtig für diejenigen, die sein Wirken in
schwierigen Zeiten erfahren haben. Dennoch entsprechen nicht alle genau den Kriterien,
die kirchenrechtlich bei einem solchen Wunder gelten. Das Wunder muss in einer vollständigen,
sofortigen und bleibenden Heilung bestehen, die ohne Zweifel auf die Fürsprache des
Heiligen zurückgeführt werden kann. Und im Fall von Frau Floribeth aus Costa Rica
habe ich alle Bedingungen erfüllt gesehen, was ja dann auch von der nachfolgenden
Überprüfung bestätigt worden.“