2014-04-12 11:10:25

Schweden: Pfingstkirchler werden katholisch


RealAudioMP3 Sie haben eine der größten charismatischen Gemeinschaften Schwedens gegründet, den „Livets Ord“, die „Worte für das Leben“: Das schwedische Ehepaar Brigitta und Ulf Ekman. Die Pfingstkirche ist seit den 80er Jahren über das Herkunftsland hinaus gewachsen, längst ist sie auch in der Ukraine oder in Indien tätig. Jetzt hat eine Entscheidung das christliche Schweden in Aufregung versetzt: Das bekannte Ehepaar hat sich entschieden, zu konvertieren.

Keine andere Nachricht hätte bei den Anhängern der charismatischen Pfarrei der „Worte für das Leben“ mehr Aufmerksamkeit hervorrufen können. Der Pfarrer und seine Frau, die die Gemeinschaft vor 30 Jahren gründeten, werden katholisch. Eine Entscheidung, die über die Jahre hinweg gewachsen sei, aber viele unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen habe, sagte Brigitta Ekman im Gespräch mit Radio Vatikan:

„Wir haben versucht, die treusten Mitglieder der Pfarrei vorzubereiten. Aber als wir dann die Nachricht bekanntgaben, war das ein Schock für viele. Wir haben viele nette Briefe erhalten und zugleich versucht, dem Hass, der uns aus dem Internet entgegenschlug, keine Bedeutung beizumessen. Aber es war schmerzhaft.“

Die katholische Kirche in Schweden sei eine Diasporakirche. Das einzige Bistum Schwedens zählt gerade einmal 165.000 Katholiken. Die Menschen wissen nicht viel über die katholische Kirche, hätten aber Vorurteile. So denke man, dass Maria als vierte Gottheit verehrt werde oder Dogmen jede Freiheit rauben. Also habe das Ehepaar angefangen, sich mit der katholischen Lehre auseinander zu setzten. Bei ihrer Annäherung an die Kirche habe Maria eine wichtige Rolle gespielt, erzählt Ulf Ekman:

„Man würde wohl denken, dass Maria die letzte Etappe ist. Für uns war sie der erste Schritt. Wir lebten drei Jahre lang im Heiligen Land und die letzten zwei in En Kerem, dem Ort des Besuchs Mariens bei Elisabeth. Genau das war der Ort, an dem wir auch zu Maria gefunden haben. Ich verstehe jetzt, dass Maria nicht die vierte Person Gottes ist und die Katholiken nicht zur Jungfrau beten wie zu einem Gott. Ich hatte vorher nie die Gemeinschaft der Heiligen realisiert.“

Die Motivation: Einheit aller Christen

Spaltungen der Kirche sind nicht von Gott gewollt, zeigt sich das Ehepaar überzeugt. Vor Hintergrund dieser Grundannahme hätten sie sich auf die Suche nach dem Wesen der Kirche begeben – Neuevangelisierung, Mission und Gebet seien Grundpfeiler, die sie hier ausgemacht hätten. Und die seien in der katholischen Kirche „noch am Besten“ vorhanden, so Ulf Ekman. Auch gegen die Kritik ihrer Landsleute, in der katholischen Kirche habe man „keine Freiheit“, wehren sich die beiden. Ulf Ekman:

„Das ist eine individualistische Sicht der liberalen Kirche. Niemand muss entscheiden, weil ich entscheide. Was ich entdeckte und studiert habe, ist dass ich glauben muss. Und ich habe kein Problem zu glauben. Aber das ist eine wichtige Entdeckung: Das Lehramt gibt die Freiheit für wahre geistige Freiheit.“

Dass die Kirche die Wahrheit klar sage, sei für viele Schweden eine Provokation, so Ulf . Diese Klarheit sei für die heutige realistische Welt sehr provokant.Für Brigitta und Ulf Ekam ist die Aufgabe der katholischen Kirche für ihr Land klar formuliert. Ulf Ekman:

„Ich finde die Möglichkeit der Neuevangelisierung wichtig. Viele Menschen in Schweden wissen nicht mehr, wer Jesus ist und was er für uns getan hat. Man weiß nicht, was die eigentliche Aufgabe der Kirche ist. Die Aufgabe der Kirche ist besonders und lässt sich nicht diskutieren.“

(rv 12.04.2014 fg)










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