Die katholische Kirche kritisiert einen Gesetzesentwurf für Religionsfreiheit von
dem burmesischen Präsidenten Thein Sein. Es solle die muslimische Minderheit vor Gewalt
schützen, schränke aber die Möglichkeit gemischter Ehen ein und erschwere den Übertritt
von einer Religion zu einer anderen. Das meldet am Samstag die Nachrichtenagentur
Fides. Zusätzlich verbiete das neue Gesetz Polygamie und schreibe eine Geburtenkontrolle
der Muslime vor. Der Erzbischof von Yangon, Charles Maung Bo, fordert vom Staat eine
„Nichteinmischung in die individuelle Wahl der Religion“ und betont, dass die Wahl
der Religion eine nicht verhandelbare Gewissensfrage sei. Dem Gesetz voraus ging
eine Petition von 1,3 Millionen buddhistischer Mönche, die mehr Rechte für sich einfordern.
Burma ist ein mehrheitlich buddhistisches Land. Die Muslime in dem Land – insbesondere
die Rohingya– sind in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder zu Opfern von Pogromen
und Massakern geworden.