Wir lernen aus dem
Evangelium, wie wir den Versuchungen des Teufels widerstehen können. Das hat Papst
Franziskus am Freitag bei seiner Frühmesse in der Casa Santa Marta betont. Der Teufel
halte nichts Gutes für uns bereit, und jeder gerate in seine Versuchung, so der Papst.
Das christliche Leben sei ein Kampf gegen das Böse: Jeder einzelne Christ müsse sich
täglich dieser Herausforderung stellen: dem Kampf gegen das Böse, predigte der Papst.
Auch Jesus habe Versuchungen widerstehen müssen. Christen, die Jesus folgen wollten,
„müssen diese Wahrheit gut kennen“:
„Auch wir sind versucht, auch wir sind
die Objekte der Attacken des Teufels, weil der böse Geist nicht will, dass wir Zeugen
Christi sind, dass wir Schüler Jesu sind. Und wie schafft es der böse Geist, uns vom
Weg Jesu fernzuhalten? Die Versuchung des Bösen hat drei Charakteristiken, die wir
kennen müssen, um nicht in seine Falle zu tappen. Die Versuchung beginnt sehr schwach,
aber sie wird immer größer und größer. Dann wird sie größer und steckt andere an,
sie wird auf andere übertragen und versucht, die ganze Gemeinschaft anzustecken. Am
Ende, um die Seele zu beruhigen, rächt sie sich. Sie wächst, sie steckt an und sie
rächt sich.“
Die erste Versuchung Jesu sei „eine Verführung“ gewesen, führte
der Papst aus. Der Teufel sagte zu Jesus, er solle sich vom Tempel hinabstürzen, um
den Schutz Gottes zu erproben. Auch Adam und Eva habe er auf den falschen Weg bringen
wollen, ergänzte der Papst. Der Teufel habe sich als spiritueller Führer ausgegeben.
Und nach einer Zurückweisung komme er immer noch viel stärker und mit anderen verbündet
zurück, so der Papst mit Verweis auf das Lukasevangelium. Ein „kleiner, ruhiger Wasserstrahl“
werde so zu einem Meer des Bösen: Die Versuchung wachse, vermehre und räche sich.
Der Papst gab ein weiteres Beispiel: Als Jesus in der Synagoge predigte, versuchten
seine Feinde, ihn kleinzuhalten: „Aber das ist doch der Sohn von Josef, der Sohn von
Maria. Der ist nie auf die Universität gegangen! Der hat nie studiert“. Die Versuchung,
der Teufel, habe alle gegen Jesus aufgebracht. Der Papst:
„Wir haben eine
Versuchung, die wächst und andere ansteckt. Zum Beispiel das Geschwätz: Ich bin ein
wenig neidisch auf eine Person, zuerst nur in mir drinnen für mich alleine, dann möchte
ich es teilen und erzähle es auch anderen. Aber hast du diese Person gesehen?! ....
Und die Versuchung wächst und steckt andere an. So funktioniert das Getratsche. Wir
sind da alle schon versucht gewesen. Es ist eine tägliche Versuchung, das Geschwätz.“
Es
brauche also auch Aufmerksamkeit gegenüber eigenen „bösen“ Gedanken, unterstrich hier
der Papst. Die Rede vom Teufel sei heute mitnichten antiquiert:
„Jemand
von Euch sagt vielleicht: Aber Vater, wie antik ist es im 21. Jahrhundert, vom Teufel
zu sprechen. Aber – es gibt den Teufel, es gibt ihn. Und wir dürfen nicht naiv sein.
Wir müssen vom Evangelium lernen, wie wir gegen den Teufel kämpfen können.“