Papst erhielt Leidensbericht indigener Völker in Brasilien
Einblick in das Leid der indigenen Völker Brasiliens gibt ein Bericht, der dem Papst
vorliegt. Der Präsident des indigenen Missionsrates (CIMI), Bischof Erwin Kräutler,
habe dem Papst das Schreiben Ende vergangener Woche im Vatikan übergeben, berichtet
Fides. Politische und wirtschaftliche Gruppen, die mit der Agrar-, Bergbauindustrie
und mit Bauunternehmen in Verbindung stünden, versuchten mit Unterstützung oder Beteiligung
der Regierung, „die Rechte der Indiovölker auf Landbesitz zu widerrufen“, beklagt
das Dokument. Aufgrund der Verdrängung der indigenen Bevölkerung aus ihren Stammgebieten
lebten derzeit rund 45.000 Menschen in Mato Grosso do Sul in einem für sie nicht ausreichenden
Gebiet zusammen, berichtet der Indio-Missionsrat. Betroffen seien die beiden Indio-Völkern
Guarani und Kaiowá. In der Gegend komme es tagtäglich zu Morden, Selbstmorden und
Episoden von Gewalt. In Brasilien seien derzeit 519 Unternehmen tätig, deren Vorgehen
sich negativ auf die Umwelt und die Territorien auswirke, heißt es in dem Bericht
weiter. In dem betroffenen Gebiet leben allein 204 verschiedene Indiovölker.