2014-04-07 12:32:16

Papstpredigt: Barmherzigkeit bedeutet Liebkosung Gottes


RealAudioMP3 Die göttliche Barmherzigkeit ist „ein großes Licht der Liebe und der Zärtlichkeit“. Das sagte der Papst an diesem Montagmorgen bei der Messe in der Casa Santa Marta. Das Thema Barmherzigkeit durchzog seine ganze Predigt. Franziskus führte aus, dass die Barmherzigkeit Gottes wie ein Streicheln auf den Wunden unserer Sünden sei.

Ausgehend von der Passage des Johannesevangeliums über die Ehebrecherin und die Vergebung Jesu erläuterte der Papst die Bedeutung der göttlichen Barmherzigkeit. Die Ehe sei nicht nur ein Zeichen, sondern auch eine menschliche Realität der Verbindung zu Gott, so der Papst. Ein Ehebruch sei somit ein Bruch vor allem in der Beziehung zu Gott. Während die Pharisäer und die Schriftgelehrten die Ehebrecherin verurteilen, macht Jesus eine „überraschende Geste“. Er vergibt ihr. Dazu der Papst:

„Denn Jesus geht über das Gesetz hinaus. Er sagt aber nicht zu ihr: Ehebruch ist keine Sünde! Das sagt er nicht. Aber er verurteilt nicht gemäß des Gesetzes. Das ist das Geheimnis der Barmherzigkeit. Das ist das Geheimnis der Barmherzigkeit Jesu.“

Jesus verteidigt nicht nur die Schuldlosen, er vergibt den Sündern. Denn für ihn gelte nicht mehr der äußere Gehorsam gegenüber dem Gesetz, sondern die Antwort des Herzens auf die Gabe und den Anspruch der Liebe. Wenn ihn jemand fragen würde, wie das gemeint sei, so habe er eine klare Antwort, so der Papst:

„Wenn mich jemand fragt: Pater, ist es so, dass die Barmherzigkeit alle Sünden tilgt? Dann antworte ich: Nein – was deine Sünden tilgt, ist die Vergebung Gottes! Die Barmherzigkeit ist Gottes Art zu vergeben. Wie wir bereits gehört haben, sagte Jesus bereits einmal: Ich vergebe dir und geh‘! Diesmal sagt er aber: Geh‘ in Frieden! Denn Jesus geht weiter. Er rät der Ehebrecherin, nicht mehr zu sündigen. Da sehen wir sehr gut, was Barmherzigkeit ist: die Sünder vor ihren Feinden verteidigen, auch wenn es sich um eine gerechte Verurteilung handelt. Das gilt auch für uns. Wie viele werden wohl in der Hölle landen? Das ist eine gerechte Strafe, aber Gott vergibt uns allen. Das ist Barmherzigkeit.“

Die Barmherzigkeit ziehe somit eine „Trennung zwischen Mensch und Sünde“, so der Papst.

„Das ist so wie der Himmel. Wenn wir hinauf schauen, dann sehen wir so viele Sterne. Doch wenn morgens die Sonne scheint, dann sehen wir sie nicht mehr. So ist es auch mit der göttlichen Barmherzigkeit: ein starkes Licht wie die Sonne, die uns und unsere Sünden streichelt. Denn Gott ist mit der Vergebung und unserer Rettung verbunden. Jesus ist im heutigen Tagesevangelium wie ein Beichtvater, er beleidigt nicht die Sünderin und will jedes Detail des Ehebruchs wissen. Nein! Er sagt einfach, geh‘ und sündige nicht mehr. Das Großartige an Gott ist, dass er uns vergibt und streichelt.“

(rv 07.04.2014 mg)








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