2014-04-06 11:09:16

Korea: Blick auf eine historisch einzigartige Kirche


RealAudioMP3 In Korea freuen sich Katholiken und Nichtkatholiken auf den Papst. Franziskus wird von 14. bis 18. August Südkorea besuchen. Am Programm wird noch gearbeitet. Der Priester Don Jong-su John Kim leitet das päpstliche koreanische Priesterseminar in Rom und sagte uns:

„Wir sind hier alle glücklich und zufrieden. Dieser Papstbesuch wird ein Schritt zum Frieden zwischen Süd- und Nordkorea sein. Alle Koreaner, nicht nur die Katholiken, auch die Nichtgläubigen, haben die Nachricht von der Papstreise mit Freude aufgenommen.”

Die Christentum fand im 18. Jahrhundert Eingang in Korea. Die Art und Weise aber, wie der christliche Glaube auf die Halbinsel gelangte, ist einzigartig in der Kirchengeschichte. John Kim:

„Der koreanische Katholizismus wurde von Nichtglaubenden eingeführt. Da gab es eine Gruppe koreanischer Gelehrter, die den Katholizismus als Philosophie, als westliche Wissenschaft studierten. Danach aber haben sie etwas anderes gefunden: den Glauben! Einer von ihnen wurde in Peking getauft. Zurück in Korea, taufte er einen seiner Kollegen. So begann der Katholizismus in Korea.”

Seit ungefähr einem halben Jahrhundert erlebt das Christentum in Südkorea einen unerhörten Aufstieg. In Ostasien ist es nach den Philippinen und dem kleinen Osttimor das Land mit dem höchsten Anteil von Christen. Knapp jeder Dritte der 50 Millionen Einwohner Südkoreas bekennt sich heute zum Christentum. Der Katholizismus ist die einzige Religion, die wächst, sagt der koreanische Priester.

„Im Land gibt es viele andere Religionen. Am meisten Verbreitung hat der Buddhismus, dann der Konfuzianismus. Der Protestantismus zählt acht Millionen Gläubige, die katholische Kirche nur fünf Millionen. Dessen ungeachtet ist der Katholizismus in der koreanischen Gesellschaft ziemlich einflussreich. Früher war die katholische Kirche in Korea Empfängerin von Zuwendungen, das hat sich heute umgekehrt. Koreas Kirche ist sehr engagiert in Missionen nach Osten, nach Afrika und nach Europa.“

Die Beziehungen zum Zwilling Nordkorea sind schwierig. Der nördliche Teil der koreanischen Halbinsel gilt weltweit als Land mit den gröbsten Verstößen gegen die Menschenrechte einschließlich Religionsfreiheit. Don Jong-su John Kim sagt:

„Die Situation in Korea ist sehr friedlich, aber es gibt Spannung – Friede und Spannung, beides. Die koreanische Kirche arbeitet mit an der Versöhnung der beiden Koreas, aber das Gespräch zwischen den beiden Regierungen ist schwierig. Die Kirche muss einen anderen Weg finden, indem sie wirtschaftlich und menschlich hilft. Das kann auf eine mögliche Wiedervereinigung vorbereiten.“

(rv 06.04.2014 gs)








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