Österreich: Beste Schutzmaßnahme ist eine „offene Kirche“
Kirchen müssen trotz möglicher Sachbeschädigungen durch Vandalen Orte bleiben, die
Menschen zum Innehalten und zum Gebet einladen. Das hat der Leiter des Medienreferats
der Österreichischen Bischofskonferenz, Paul Wuthe, am Mittwoch in einem ORF-Radiointerview
betont. Notwendige Sicherungsmaßnahmen dürften nicht das Gefühl entstehen lassen,
„dass es sich bei Kirchen um ein Hochsicherheitsgebäude handelt“, sagte Wuthe. „Alle
Maßnahmen sollen diskret sein.“ Das Thema der Sachbeschädigungen ist für die Kirche
laut Wuthe ein „beständiges“. Unmittelbarer Vandalismus wie er zuletzt in mehreren
Wiener Kirchen verübt wurde, sei jedoch „eine Ausnahmesituation“. „Besorgniserregend“
sei, „dass der Respekt vor einem Gotteshaus tendenziell geringer“ werde, so Wuthe.
So wie bei privaten Häusern oder Amtsgebäude seien auch Kirchen Ziel von Sachbeschädigungen
durch Sprayer, es gebe aber „keinen signifikanten Anstieg“. Die beste Sicherheitsmaßnahme
ist für Wuthe, „dass die Kirche, wenn sie offen ist, von möglichst vielen Gläubigen
besucht wird“. In einzelnen Kirchen gebe es auch Freiwillige, die sich tagsüber im
Gotteshaus aufhalten: „Eine Kirche, die gut besucht ist, wird normalerweise nicht
so schnell Ziel von Attacken.“
Schadenshöhe noch unklar Im
Fall der sechs jüngsten Vandalenakte in Kirchen in Wien, die ein bereits in den vergangenen
Tagen verdächtiger 37-jähriger Mann aus Ghana nach Angaben der Polizei mittlerweile
gestanden hat, ist die genaue Schadenshöhe noch unklar. Derzeit werde geprüft, ob
die einzelnen beschädigten Stücke wieder zusammengesetzt werden können, wie groß der
Aufwand dafür sei und wie hoch der Wert der irreperablen Kunstgegenstände sei, berichtete
die Diözesankonservatorin der Erzdiözese Wien, Elena Holzhausen, am Mittwoch auf Anfrage
von „Kathpress“. (kap 02.04.2014 pr)