Franziskus hat der Schaffung eines neuen eigenständigen Bischofssitzes in der Ukraine
zugestimmt. Das gab der Vatikan an diesem Mittwoch bekannt. Das so genannte erzbischöfliche
Exarchat der griechisch-katholischen Kirche befindet sich in Charkow im Osten des
Landes. Erster Leiter der kirchlichen Verwaltungseinheit wird mit Billigung des Papstes
Vasyl Tuchapets, bislang Abt im Kloster des heiligen Basilius des Großen in Kiew.
Das Exarchat wurde durch eine Gebietsabtrennung vom bestehenden Exarchat Donezk-Charkow
geschaffen. Zugleich bestätigte Franziskus die Wahl von Taras Senkiv zum Bischof der
griechisch-katholischen Eparchie Stryj im Westen der Ukraine durch die Synode der
Ostkirche, und von Bohdan Manyshyn zu dessen Weihbischof. Die griechisch-katholische
Kirche der Ukraine ist die größte katholische Ostkirche. Zu ihr bekennen sich nach
offiziellen kirchlichen Angaben rund sieben Millionen Menschen. Davon leben etwa 1,5
Millionen im Ausland, wo mehr als die Hälfte der Diözesen und Exarchate liegen. In
der mehrheitlich orthodoxen Ukraine ist etwa jeder zehnte Einwohner griechisch-katholisch.
Kardinal Lubomyr Husar, von 2001 bis 2011 Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche
in der Ukraine, verlegte den Hauptsitz der Kirche 2005 mit Zustimmung des Papstes
von ihrer westukrainischen Hochburg Lviv in die Hauptstadt Kiew. Zudem errichtete
er Exarchate in der Ostukraine. Das führte zu schweren Spannungen mit dem Moskauer
Patriarchat. (rv/kna 02.04.2014 pr)