Mit einer Messe am Grenzzaun zwischen den USA und Mexiko haben katholische US-Bischöfe
am Dienstag auf die Not illegaler Einwanderer aufmerksam gemacht. Bostons Kardinal
Sean O'Malley nannte dabei die Aufnahme von Migranten ein nicht allein politisches
oder wirtschaftliches, sondern vor allem moralisches Problem. In seiner Predigt bezog
er sich laut Medienberichten auch auf Aussagen von Papst Franziskus während dessen
Besuch auf der italienischen Flüchtlingsinsel Lampedusa. So beklagte er eine „Globalisierung
der Gleichgültigkeit“. Während der Feier reichten O'Malley und Bischof Gerald Kicanas
von Tucson Teilnehmern auf der mexikanischen Seite die Kommunion durch den Zaun. Zuvor
hatte der Kardinal einen Kranz zum Gedenken an die Opfer an der 3.000 Kilometer langen
Sperranlage niedergelegt. Eine ähnliche Geste hatte Papst Franziskus in Erinnerung
an ertrunkene Bootsflüchtlinge vor Lampedusa vollzogen. Laut US-Medienberichten kommen
jährlich Dutzende Mexikaner bei dem Versuch ums Leben, illegal in die Vereinigten
Staaten zu gelangen.