2014-04-02 12:05:30

Papst an Eheleute: „Betet füreinander!“ - Würdigung von Johannes Paul


RealAudioMP3 Das Gebet sollte Grundlage der Ehe und des Familienlebens sein. Daran hat der Papst an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz erinnert. In seiner Katechese ging Franziskus auf das Sakrament der Ehe ein. Die Ehe sei ein Abbild der Treue und Liebe des Schöpfers, erinnerte er in Anlehnung an das Buch Genesis.

„Wenn ein Mann und eine Frau das Sakrament der Ehe feiern, spiegelt sich Gott sozusagen in ihnen: Er schreibt in sie seine eigene Gestalt und das unauslöschliche Bild seiner Liebe ein. Die Ehe ist das Symbol der Liebe Gottes zu uns. Sehr schön! Auch Gott ist Einheit. Die drei Personen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes leben seit immer und für immer in perfekter Einheit, und genau dies ist das Mysterium der Ehe: Gott macht aus den beiden Eheleuten eine einzige Existenz.“

Außerdem spiegelten die Eheleute die bräutliche Beziehung Christi zur Kirche wider, fuhr der Papst fort. Kraft des Sakraments werde den Gatten eine eigene Mission übertragen, in den kleinen Dingen des Alltags die Liebe Christi zu seiner Kirche sichtbar zu machen. Eindringlich rief der Papst die Paare dazu auf, die Verbindung zu Gott nie abreißen zu lassen – gerade angesichts von Schwierigkeiten und Problemen in der Familie. Das gemeinsame Gebet sei eine Basis des Familienlebens, so der Papst:

„Wenn die Familie betet, wird die Verbindung gehalten. Wenn der Ehemann für die Ehefrau betet und sie für ihn, wird diese Verbindung stark. Einer betet für den anderen. Es ist wahr, dass es im Eheleben viele Schwierigkeiten gibt, viele, nicht wahr? Die Arbeit, das Geld reichen nicht, die Kinder haben Probleme, es gibt so viele Schwierigkeiten. Und oft werden der Ehemann und die Ehefrau nervös und streiten. So ist das: Immer wird gestritten und manchmal fliegen auch die Teller. Ihr werdet lachen, doch so ist es. Wir dürfen deshalb nicht traurig werden. Das Geheimnis ist, dass die Liebe stärker ist als der Moment des Streits. Und deshalb rate ich den Eheleuten, nie den Tag zu beenden ohne Versöhnung, niemals!“

Für Frieden müsse man sich nicht gleich an die Vereinten Nationen wenden, so der Papst mit einem Augenzwinkern. Um guten Willen zu zeigen, reiche oft ein einfaches Wort, eine einfache Geste, so Franziskus: „Bitte“, „danke“ und „entschuldige“ - diese Worte dürften im Umgang nicht fehlen, riet er den Eheleuten. Das Bitten und Danken stehe für Respekt; das Sich-Entschuldigen sei nicht leicht, doch notwendig, so der Papst:

„Darf ich? Danke! Und: Entschuldigung. Wiederholen wir diese Worte gemeinsam! Bitte, danke und Entschuldigung. Mit diesen drei Worten, mit dem Gebet des Mannes für die Frau und der Frau für den Mann, und mit der Versöhnung vor dem Ende des Tages, damit geht die Ehe voran. Drei magische Worte, Gebet und immer Frieden schließen. Der Herr segne euch und: Betet für mich!“

In den vergangenen Tagen ist bekannt geworden, dass der Papst im September erstmals auch das Ehesakrament spenden will. Der Vatikan habe römische Pfarreien informiert, dass sich Brautleute am 14. September das Ja-Wort vor dem Papst im Vatikan geben könnten, berichtet die Katholische Nachrichten-Agentur. Franziskus hatte bereits am 14. Februar, dem Valentinstag, verlobte Paare zu einer Sonderaudienz in den Vatikan eingeladen.

Würdigung für Johannes Paul II.
In seinen polnischsprachigen Grußworten blickte der Papst auf die Heiligsprechung von Papst Johannes Paul II. am Sonntag nach Ostern voraus. Die Vorbereitung auf das Ereignis sei Gelegenheit für eine Vertiefung des Glaubens, so Franziskus, der die Bedeutung des Erbes von Johannes Paul II. hervorhob. Am Todestag des polnischen Papstes, der vor genau neun Jahren verstarb, würdigte er seinen Vorgänger auf dem Stuhl Petri als „unermüdlichen Prediger von Gottes Wort, der Wahrheit und des Guten“.

„Er hat selbst durch sein Leiden Gutes getan. Das war das Lehramt seines Lebens, auf das das Volk Gottes mit großer Liebe und Wertschätzung reagiert hat. Seine Fürsprache stärke in uns den Glauben, die Hoffnung und die Liebe. Während dieser Vorbereitung begleite euch mein apostolischer Segen.“

Im italienischsprachigen Grußtext grüßte der Papst auch die Einwohner des Abruzzen-Städtchens L’Aquila, das vor fünf Jahren von einem Erdbeben verwüstet wurde. Er bete für die zahlreichen Opfer und bitte um Schutz und Hilfe für diejenigen, die immer noch unter den Folgen der Naturkatastrophe litten, so der Papst.

„Ich ermutige alle, die Hoffnung lebendig zu halten! Der Wiederaufbau der Häuser möge mit dem der Kirchen zusammenfallen, die Häuser des Gebetes für alle sind, und dem der Kunstwerke, mit denen eine Wiederbelebung des Territoriums verbunden ist.“

(rv 02.04.2014 pr)








All the contents on this site are copyrighted ©.