2014-04-02 10:03:09

Bolivien: „Wir können nicht mehr schweigen“


Boliviens Bischöfe haben zum Abschluss ihrer Vollversammlung die wachsende Korruption im Land angeprangert. Besonders die immer offensichtlichere Bestechlichkeit im Justizapparat schade dem Zusammenleben und verunsichere die Menschen, heißt es in der Erklärung, die die Bischofskonferenz nach ihrem mehrtägigen Treffen in Cochabamba am Dienstag veröffentlichte. Für ein friedliches Klima im Land seien „Transparenz und wirkliche Gerechtigkeit“ nötig.

Überschattet wurden die sechstägigen Beratungen von einem Streit mit der sozialistischen Regierung unter Präsident Evo Morales. Kommunikationsministerin Amanda Davila hatte in Reaktion auf kirchlich Korruptionsvorwürfe die Führung der Bischofskonferenz als „mittelalterlich“ bezeichnet. Zu Beginn der Konferenz hatte der Vorsitzende im bolivianischen Episkopat, Militärbischof Oscar Aparicio, gesagt, die Bischöfe könnten „angesichts der Fälle von Korruption und Erpressung nicht mehr schweigen“. Die Kirche werde „alles tun, was in unser Macht steht, damit die Wahrheit ans Licht kommt“, so Aparicio laut nationalen Medien.

Das Verhältnis der sozialistischen Regierung von Präsident Evo Morales zu den bolivianischen Bischöfen gilt als angespannt. Morales seinerseits bekundete zuletzt seine Bewunderung für Papst Franziskus und lud ihn bei einer Audienz im Vatikan nach Bolivien ein.

(kna 02.04.2014 pr)








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