2014-03-31 11:48:11

Papstpredigt: „Hängt nicht rum, sondern schaut auf Christus“


RealAudioMP3 Ein Christ sollte „nicht einfach herumhängen“, sondern den Versprechen Gottes folgen und sich auf den Weg machen. Das sagte Papst Franziskus an diesem Montag in der Frühmesse in der Casa Santa Marta. Es gebe drei Sorten von Christen: Die einen trauen Gott und folgen ihm. Eine zweite Gruppe lasse ihren Glauben „dahinschmelzen“. Und eine dritte Gruppe von Gläubigen betreibe eine Art „existenziellen Tourismus“. Ausgehend von der Ersten Lesung aus dem Buch des Propheten Jesaia, in der Gott immer zuerst etwas verspricht, bevor Er etwas fordert, erläuterte der Papst:

„Viele Christen stehen einfach still! Es gibt so viele unter ihnen, die nur eine schwache Hoffnung haben. Ja, sie glauben an den Himmel und dass alles gutgehen wird. Das ist schön, dass sie das glauben, aber sie sehnen sich gar nicht danach. Sie halten sich an die Gebote und Verbote, alles, alles… aber sie stehen still. Der Herr kann aus ihnen keine Hefe für sein Volk machen, weil sie nicht vorwärts gehen. Das ist das Problem daran, still zu bleiben. Dann gibt es andere wiederum, die den falschen Weg einschlagen. Das kann jedem von uns einmal passieren, das wissen wir. Das Problem aber ist nicht, den falschen Weg einzuschlagen, sondern auf diesem dann zu bleiben, obwohl man genau weiß, dass man falsch liegt!“

Wie es richtig geht, werde im Tagesevangelium gezeigt, so der Papst weiter. Im Johannes-Evangelium geht es um einen königlichen Beamten, dessen Sohn krank ist und der Jesus um dessen Heilung bittet. Dieser Beamte habe auf Gott vertraut. Aber da gebe es ja noch eine weitere Gruppe von Christen, so der Papst.

„Das sind irrende Christen - sie ziehen umher und gestalten ihr Leben so, als ob es sich um einen existenziellen Tourismus handeln würde. Sie gehen ziellos umher, ohne dass sie die Versprechen ernst nehmen. Sie gehen und täuschen sich selber etwas vor, indem sie sich sagen: Ach, ich gehe! Nein, du läufst gar nicht, du hängst einfach herum. Das sind Irrende… Der Herr will, dass wir nicht still stehen und den falschen Weg einschlagen, aber er will auch nicht, dass wir herumhängen. Er bittet uns, dass wir auf Seine Versprechen schauen und vorwärts gehen, so wie es der Beamte im Evangelium tat, denn er glaubte an das Wort Jesu! Der Glaube lässt uns voranschreiten zum Versprechen Gottes.“

Da der Mensch Sünder sei, komme es immer wieder vor, dass er den falschen Weg wähle, so der Papst. Aber der Herr sei so gütig, dass eine Umkehr jederzeit möglich werde, fügte Franziskus an.

„Die Fastenzeit ist eine schöne Zeit, um darüber nachzudenken, ob ich überhaupt auf dem Weg bin oder ob ich doch still stehe. Es geht auch darum nachzudenken, ob ich den falschen Weg eingeschlagen habe, und dann muss ich sofort zur Beichte, damit ich wieder auf die richtige Straße komme. Und ich kann auch darüber nachdenken, ob ich nicht ein theologischer Tourist bin, also einer, der da eine Runde dreht, ohne wirklich vorwärts zu kommen. Deshalb bitte ich heute den Herrn darum, er möge uns gnädig den Weg aufzeigen, damit wir wieder vorwärts gehen können zu seinen Versprechen.“

(rv 31.03.2014 mg)







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