Der Termin für die Wahl des neuen syrisch-orthodoxen Patriarchen von Antiochien steht
fest. Wie die Stiftung „Pro Oriente“ am Samstag mitteilte, legte der Heilige Synod
als Wahltermin den kommenden Montagmorgen fest. Zuvor hatte der Heilige Synod bei
seiner Sitzung in Atchaneh - der libanesischen Residenz des syrisch-orthodoxen Patriarchen
- den Erzbischof von Bagdad und Basra, Mor Severius Jamil Hawa, zum „locum tenens“
gewählt, der laut Kirchenverfassung die Amtsgeschäfte des Patriarchats führen und
die Wahl des neuen Patriarchen leiten wird.
Unter großen Sicherheitsvorkehrungen
und in Anwesenheit zahlreicher Gäste aus der Ökumene und unzähliger Christen aus Syrien
fand am Freitag in der Patriarchengruft der Peter-Paul-Kirche in Sednaya unweit von
Damaskus die Beisetzung des verstorbenen Patriarchen Ignatius Zakka I. Iwas statt.
Zuvor hatte es bereits große Trauergottesdienste in Beirut und Damaskus gegeben. Am
Trauergottesdienst in der Beiruter syrisch-orthodoxen St. Ephrem-Kathedrale nahmen
u.a. auch Kardinal Kurt Koch, der koptisch-orthodoxe Papst-Patriarch Tawadros II.,
der griechisch-orthodoxe Patriarch von Antiochien, Youhanna X. (Yazigi), und der armenisch-apostolische
Katholikos von Kilikien, Aram I., teil.
Der syrisch-orthodoxe Patriarch war
am 21. März in Kiel gestorben, wo er sich zur medizinischen Behandlung aufgehalten
hatte. Zakka war zunächst im St. Jakob-Kloster in Warburg aufgebahrt worden, um den
vielen in Deutschland lebenden syrisch-orthodoxen Christen Gelegenheit zu geben, von
ihrem geistlichen Vater Abschied zu nehmen. Am Dienstag erfolgte dann die Überführung
in den Libanon.
Der Vorsitzende des Diözesanrats der syrisch-orthodoxen Eparchie
für Deutschland, Raid Gharib, sagte im Gespräch mit dem Pressedienst der syrisch-orthodoxen
Kirche in Deutschland: „Dass die Mitglieder des Heiligen Synods einen so frühen Termin
für die Neuwahl des Patriarchen gewählt haben, ist bemerkenswert. Ich verstehe das
als Zeichen: man will die Kirche möglichst schnell wieder voll handlungsfähig machen.
Sie soll unter eine starke Führung gestellt und die Zeit der Sedisvakanz möglichst
kurz gehalten werden“.