2014-03-29 10:06:55

Der Stil des Papstamtes: Respekt vor dem Glauben des Volkes Gottes


RealAudioMP3 Die Theologie und das Handeln des Papstes ist tief im Zweiten Vatikanischen Konzil verankert und hat großen Respekt vor der Frömmigkeit des Volkes Gottes. Das sagte der Sekretär der Lateinamerikakommission des Vatikans und langjährige Freund von Jorge Mario Bergoglio, Guzmán Carriquiry Lecour, bei einem Kongress in Rom. In der Päpstlichen Universität Gregoriana ging es um die Wurzeln des Papstes, die Carriquiry gegenüber Radio Vatikan so umschrieb:

„Das Bild der Kirche, das Papst Franziskus vorzieht, ist das des Volkes Gottes, wie es in der Konzilskonstitution über die Kirche, Lumen Gentium, vorgestellt wird. Und zwar das Volk Gottes nicht nur im theologischen Selbstverständnis, sondern auch in seiner historischen, sozialen und kulturellen Form. Der Hirte, inmitten seines Volkes, auf dem Weg: Das ist das Bild, das Papst Franziskus in seinem Herzen hat und das seinen Stil des Petrusdienstes bezeichnet. Es ist ein Volk, das seinen Sinn für die Nähe Gottes und seinen Durst nach Transzendenz in Volksfrömmigkeit ausdrückt, in Zeichen der Inkulturation des katholischen Glaubens im Leben und in der Geschichte der verschiedenen Völker.“

All das sind Elemente, die auch schon den Erzbischof von Buenos Aires Jorge Mario Bergoglio geprägt hätten, so Carriquiry. Die Nähe zum Volk, die Vertrautheit, das Betroffensein vom Leiden, die Hoffnungen, die er teilte, all das habe ihn schon damals gekennzeichnet. Aber es habe auch damals schon weiteren Ausdruck gefunden als in der konkreten Pastoral.

„Es wird bereits ausgedrückt im Dokument von Aparecida, das die Erfahrungen der gesamten Kirche Lateinamerikas zusammenträgt. In Lateinamerika besteht die Mehrheit aus armen Christen, Christen, die unter den Bedingungen der Armut leiden und die in der Kirche ein Zeichen ihrer Würde sehen und ihrer Hoffnung. Deswegen ist dieses Selbstverständnis der Kirche als Volk Gottes, diese Ausdrucksformen in der Volksfrömmigkeit, gleichzeitig auch das Bauen an einer „armen Kirche für die Armen“, von dem Papst Franziskus immer spricht.“

Erst Buenos Aires und Aparecida, jetzt Papst: Hat sich Jorge Mario Bergoglio verändert, wollen wir vom langjährigen Weggefährten noch wissen.

„Ich bin überzeugt, dass dieses geistliche Gespür und diese großartigen Fähigkeiten zur geistlichen Unterscheidung, der Kunst des Regierens und der Pastoral im Bischof Bergoglio und in Papst Franziskus dieselben sind. Die Amtsgnade hat ihn höchstens verjüngt, ja - sie hat ihn verjüngt.“

(rv 29.03.2014 ord)








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