D: „Mangelnde Transparenz hat in Limburg Tradition“
Bischof Franz-Peter
Tebartz-van Elst ist an diesem Freitag beim Papst gewesen. Über Inhalte des privaten
Treffens gab der Vatikan jedoch nichts bekannt. In Limburg hofft man nach dem Rücktritt
von Tebartz-van Elst nun auf einen Neuanfang. Das sagt im Interview mit dem Kölner
Domradio die Theologin Barbara Wieland vom Lehrstuhl für Fundamentaltheologie an der
Uni Frankfurt. Wieland ist auch Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken
(ZdK). Sie setzt nun auf den Apostolischen Administrator in Limburg, den Paderborner
Weihbischof Manfred Grothe. Dieser hatte den Prüfbericht zum Limburger Finanzskandal
erstellt.
„Ich glaube, wenn Grothe es schafft, die Strukturmängel, die
dahinter stehen und die meines Erachtens das Ganze erst ermöglicht haben, anzuschauen
und sie zu bearbeiten – ich glaube, dann wird das was! Und dann wird sich auch herausstellen,
dass nicht alles falsch war in den letzten sechs Jahren... wenn auch das mit dem Bischofshaus
sehr, sehr schwierig gelaufen ist.“
Im Prüfbericht der Deutschen Bischofskonferenz,
der am Mittwoch bekannt wurde, werden auch dem Domkapitel und dem Vermögensverwaltungsrat
des Bistums schwere Versäumnisse und Fehler vorgeworfen. Sie hätten niemals exakte
Vorgaben für die Gebäude auf dem Domberg gemacht; eine Steuerung des Bauprojekts sei
unterblieben. Laut Wieland hat der laxe Umgang mit bestehenden Regeln leider Tradition
in Limburg:
„Im Bistum Limburg gab es über viele, viele Jahre - lange
bevor Tebartz kam - einen sehr freihändigen Umgang mit rechtlichen Vorgaben, mit all
dem, was so an Ordnungen, Statuten und Satzungen da war, und dadurch auch eine mangelnde
Transparenz. Wenn sich alle an das halten, was man gemeinsam vereinbart hat, dann
wird´s deutlich besser. Dann kommt man auch zu dialogischeren Entscheidungen, die
dann auch von allen getragen werden und die im Letzten dann nicht einer tragen muss.“