Die Staatsoberhäupter der USA, Griechenlands und Großbritanniens besuchen innerhalb
der kommenden Tage den Papst. Am Donnerstag empfängt Franziskus US-Präsident Barack
Obama. Der griechische Präsident Karolos Papoulias ist für Freitag angesagt. Am 3.
April schließlich kommt Königin Elizabeth II. in den Vatikan.
Beim Obama-Besuch
sollen Fragen zu Entwicklung, Frieden, Gerechtigkeit und Menschenrechten Themen sein.
Es dürfte um den Dialog zwischen Religionen und Kulturen, um die globale Finanz- und
Wirtschaftskrise samt ihren ethischen Implikationen gehen. Sicher werden aber auch
die regionalen Krisenherde - Ukraine, Syrien und Afrika - zur Sprache kommen. Der
Präsident freue sich, mit dem Papst über den Kampf gegen die Armut und gegen wachsende
Ungerechtigkeit zu sprechen, hieß es in einer Mitteilung des Weißen Hauses.
Weiter
dürften aber die Ströme von Flüchtlingen und illegalen Einwanderern zur Sprache kommen.
Hier dürften die Meinungen ebenfalls geteilt sein. NGOs aus den USA wollen dem Papst
bei der Generalaudienz am Mittwoch eine Petition von mehr als 1.000 Schubhäftlingen
überreichen, die um eine Amnestie bei den Massenabschiebungen von Lateinamerikanern
am Grenzzaun nach Mexiko appellieren.
Beim zweiten großen Besuch dieser Woche,
dem des griechischen Präsidenten Karolos Papoulias, dürften ebenfalls die aktuellen
Krisenherde eine zentrale Rolle spielen. Möglicherweise wird es auch um die Finanz-
und Bankenkrise gehen, die in Griechenland ähnlich dramatische Folgen hatte wie einige
Jahre zuvor in Argentinien. Schließlich wird das Flüchtlingsproblem, von den Griechenland
so wie Lampedusa und Malta stark betroffen ist, eine Rolle spielen.
Medial
mehr Aufmerksamkeit wird mit Sicherheit der Besuch von Königin Elizabeth finden.
Mit Ausnahme von Papst Paul VI. und Johannes Paul I. traf sie mit allen Päpsten zu
ihren Lebzeiten zusammen, entweder in Rom oder in England. Noch als Thronfolgerin
reiste sie in Begleitung ihres Ehemannes Prinz Philip nach Italien, wo Papst Pius
XII. sie am 13. April 1951 zu einer Privataudienz empfing. Die Begegnungen der britischen
Königin mit den Päpsten verliefen alle in herzlichem Einvernehmen, getragen von gegenseitigem
Respekt. Elizabeth II. ist nicht nur das Oberhaupt der anglikanischen Kirche, eine
Aufgabe, die sie mit großem Ernst erfüllt. Sie lebt ihren Glauben und bezieht ihre
Stärke daraus. In die Treffen mit den Päpsten ging sie daher auf Augenhöhe.