Der koptische Papst Tawadros II. hat eine Bewerbung von Armeechef Abdel Fattah al-Sisi
um das Präsidentenamt in Ägypten begrüßt. Die Kandidatur sei eine „nationale Pflicht“
des Feldmarschalls, sagte Tawadros II. nach einem Bericht der ägyptischen Zeitung
Ahram Online. Al-Sisi habe die nötige „Disziplin“, um das Land zu führen. „Trotzdem
ist jeder frei, den zu wählen, den er für geeignet hält“, so Tawadros.
Tawadros
II. sagte zu den Aufständen in mehreren arabischen Ländern seit 2010, der sogenannte
Arabische Frühling sei „weder ein Frühling noch ein Sommer“ gewesen. „Es war ein Arabischer
Winter, der von heimtückischer Hand in unsere arabische Region gebracht wurde, um
die Länder in kleinere Staaten zu spalten“, so der koptische Papst. Zudem rechtfertigte
er den Sturz von Staatspräsident Mohammed Mursi im Juli 2013. Über die Notwendigkeit
seiner Entmachtung habe „Übereinkunft und Zusammenhalt“ bestanden, so Tawadros II.
Die Kirche habe „eine heroische Rolle in Zeiten des Chaos und der systematischen Zerstörung
von Kirchen in Ägypten“ gespielt. Westliche Medien hätten in der Zeit nach der Absetzung
Mursis hingegen „falsche Tatsachen“ über die Vorgänge im Land verbreitet.